Rezidive treten bei 25–60 % der Patienten auf, die wegen einer hämatologischen Neoplasie mit einer alloRIC behandelt werden. In einer aktuellen Studie wurden mögliche Assoziationen zwischen T-Zell-Konzentrationen im Transplantat (CD8hi = hohe und CD8lo = niedrige Konzentration) und der Prognose bei 200 Patienten untersucht, die sich einer alloRIC unterzogen hatten. Außerdem wurden 21 Stammzellspender hinsichtlich klinischer und immunologischer Faktoren genauer unter die Lupe genommen. Das mediane Follow-up betrug 29,4 Monate.

Höhere CD8-Zelldosen waren mit einem niedrigeren Risiko für ein Rezidiv (adjustierte Hazard Ratio [aHR] 0,43; p = 0,009), einem verbesserten rezidivfreien Überleben (aHR 0,50; p = 0,006) und einem verbesserten Gesamtüberleben (aHR 0,57; p = 0,04) verbunden. Dies galt für Patienten mit allen Risikostufen der Erkrankung. So hatten beispielsweise Patienten mit Hochrisiko-Krankheit, die ein CD8lo-Transplantat erhalten hatten, mit einer Gesamtüberlebensrate von nur 26,2 % im 1. Jahr nach der Transplantation eine ungünstige Prognose. Patienten mit Hochrisiko-Krankheit und CD8hi-Transplantat hingegen hatten eine ähnliche Prognose wie die Patienten mit Niedrigrisiko-Krankheit und CD8lo-Transplantat. Dabei kam es weder zu einer signifikanten Häufung der Graft-versus-Host-Krankheit, noch erhöhte sich die nicht rezidivbedingte Mortalität. Die Schwelle zwischen CD8hi- und CD8lo-Transplantaten im Hinblick auf die Überlebenswahrscheinlichkeit lag bei 0,72 x 108 CD8-Zellen/kg Körpergewicht (p = 0,007).

Das Alter des Spenders korrelierte invers mit der CD8-Dosis im Transplantat. Bei älteren Spendern kamen CD8hi-Transplantate kaum vor, hingegen bei 53 % der Spender unter 30 Jahren. Verglichen mit Empfängern von Spenden älterer Geschwister (durchweg CD8lo-Transplantate) hatten Empfänger von CD8hi-Transplantaten jüngerer Nicht-Verwandter ein signifikant besseres Überleben (p = 0,03). Die Senkung des Rezidivrisikos und die Verbesserung des Überlebens bei hohen CD8-Zelldosen sind vermutlich mit schnellerem Anwachsen der Spender-T-Zellen assoziiert.

Fazit: Höhere CD8-Werte im Transplantat — nahezu ausschließlich bei jungen Spendern — sind bei alloRIC mit einem besseren Überleben verbunden. Da die alloRIC gerade bei älteren Patienten, die oft keine myeloablative Konditionierung vertragen, die einzige kurative Option ist, ist die Optimierung des Transplantats entscheidend.