_ Mit Modellrechnungen eröffnen Wissenschaftler der TU Dresden völlig neue Perspektiven auf den Wachstumsmechanismus von Tumoren. Denn deren Zellen sind in der Lage, rasch von Zellteilung auf Zellbewegung umzuschalten — oder umgekehrt. Bei der Untersuchung dieses Umschaltverhaltens zeigt sich, dass ein sogenannter Allee-Effekt wirksam sein könnte. Der Begriff stammt aus der Ökologie und beschreibt die Beobachtung, dass das Aussterberisiko bei sehr kleinen Populationen ab einem bestimmten kritischen Punkt signifikant steigt. Auf Krebszellen übertragen bedeutet dies: Kleine Tumoren können allein aufgrund der Dynamik ihrer Zellpopulation zugrunde gehen, wenn die Zellmobilität bei wachsender Zelldichte sinkt. Andersherum kommt es zum Tumorwachstum, wenn die Zellen bei wachsender Zelldichte beweglicher werden [Böttger K et al. PLoS Comput Biol. 2015;11(9):e1004366].