_ Der Umstand, dass Pankreas-Tumorzellen das Eiweiß Glypican-1 (GP-1) bilden und in den Blutkreislauf ausschütten, eignet sich möglicherweise zur Früherkennung und besseren Diagnose. Hoffnung auf einen ungefährlichen und kostengünstigen Bluttest machen Ergebnisse einer gemeinsamen Studie unter Leitung von Raghu Kalluri vom MD Anderson Cancer Center, Houston, TX/USA, und Mitarbeitern der Uniklinik Dresden [Melo SA et al. Nature. 2015;523(7559): 177–82]. In die Blutbahn gelangt GP-1 demnach über Exosomen. Im Vergleich zu gesunden Spendern oder zu Patienten mit Pankreatitis waren im Blut von 250 Patienten mit Pankreaskarzinom GPC-1-beladene Exosomen waren deutlich erhöht. „Dieses Ergebnis ließ eine Unterscheidung mit 100 %iger Sensitivität und Spezifität zwischen Patienten mit bösartiger und gutartiger Erkrankung beziehungsweise Gesunden zu“, heißt es in einer Mitteilung der Universitätsklinik. Zudem zeigte sich ein deutlicher Abfall GPC-1-beladener Exosomen im Blut von Patienten, nachdem Chirurgen den Pankreas entfernt hatten. „Damit haben GPC-1-beladene Exosomen eine deutlich höhere diagnostische Aussagekraft als der Standardtumormarker CA-19-9, welcher nur bei 80 % der Patienten mit Bauchspeicheldrüsenkrebs erhöht ist sowie auch bei einigen Patienten mit einer gutartigen Bauchspeicheldrüsenerkrankung“, heißt es aus Dresden.