Für die Behandlung des hepatozellulären Karzinoms (HCC) haben sich interventionelle Methoden etabliert. In jüngerer Zeit wird die seit Jahrzehnten verwendete RFA auch bei intrahepatischen HCC-Rezidiven eingesetzt – gerade weil beim Auftreten eines Rezidivs gemeinhin schon eine eingeschränkte Leberfunktion oder ein vermindertes Lebervolumen vorliegt. Die minimal-invasive RFA könnte hier also von noch größerem Nutzen sein als bei der Erstbehandlung des HCC. Kollegen aus Shanghai haben deshalb in einer Metaanalyse chirurgische Resektion und RFA bei diesen Patienten verglichen.

Bis Juli 2014 wurden 7 Studien identifiziert, die zusammen 718 Patienten erfasst hatten: 359 Patienten waren mittels RFA behandelt worden, weitere 359 chirurgisch. Der Metaanalyse zufolge waren die Gesamtüberlebensraten nach 1, 3 bzw. 5 Jahren in beiden Gruppen ähnlich (Odds Ratio [OR] 1,01, 1,05 bzw. 0,96). Auch die behandlungsbezogene Mortalität unterschied sich nicht signifikant zwischen den Gruppen, nur die behandlungsbedingte Morbidität war nach der Operation höher (OR 0,13). Allerdings war die Operation mit signifikant höheren Überlebensraten ohne Re-Rezidive verbunden: Die OR lag bei 0,45 für 1 Jahr, bei 0,50 für 3 sowie bei 0,33 für 5 Jahre.

In der Subgruppe der Patienten aus China ergaben sich ähnliche Resultate, was Gesamtüberleben und Auftreten neuer Rezidive betraf. In der Subgruppe von Patienten mit intrahepatischen Rezidiven mit einem Durchmesser von ≤ 3 cm waren die Gesamtüberlebensraten nach 1, 3 bzw. 5 Jahren in den beiden Gruppen nicht signifikant unterschiedlich.

Fazit: Obwohl die RFA mit kürzeren Zeitspannen ohne Auftreten erneuter Rezidive verbunden war, scheint diese Therapie ebenso effektiv zu sein wie die chirurgische Behandlung intrahepatischer HCC-Rezidive. Beide führen zu einem ähnlichen Gesamtüberleben. Die Vorteile der geringeren Invasivität, der höheren Zielselektivität und der besseren Wiederholbarkeit machen die RFA zu einer bevorzugten Behandlungsoption für diese Patienten.