Werden Metastasen eines CRC in Lunge und/oder Leber möglichst vollständig reseziert, überleben immerhin 40 % der Patienten 5 Jahre. Treten Lungen- und Lebermetastasen gemeinsam auf, ist das Management allerdings nicht eindeutig vorgegeben.

Eine internationale Arbeitsgruppe analysierte das prospektive LiverMetSurvey-Register mit Blick auf simultan auftretende Lungen- und Lebermetastasen (SLLM). Patienten, die in den Jahren 2000 bis 2012 in kurativer Absicht operiert worden waren, wurden in 3 Gruppen eingeteilt:

  • Gruppe 1 (Kontrolle): Patienten mit isolierten Lebermetastasen (n = 9.185),

  • Gruppe 2: SLLM-Patienten mit resezierten Leber- und Lungenmetastasen (n = 149),

  • Gruppe 3: SLLM-Patienten mit resezierten Lebermetastasen und unresezierten oder nicht resezierbaren Lungenmetastasen (n = 285).

Das adjustierte Überleben wurde anhand von 10 Variablen ausgewertet (Alter, Zahl der Lebermetastasen, Synchronizität von Lebermetastasen mit Primarius, CEA-Spiegel, Lymphknoten-Status, initiale Resezierbarkeit der Lebermetastasen sowie Inklusion in Gruppe 3). Die 5-Jahres-Überlebensraten in Gruppe 1 und 2 waren ähnlich (51,5 bzw. 44,5 %), in Gruppe 3 mit 14,3 % deutlich schlechter (p = 0,001). Diese Patienten lebten im Vergleich zur Gruppe 1 am kürzesten mit einer Hazard Ratio von 1,77.

Fazit: Bei simultan aufgetretenen Leber- und Lungenmetastasen sollte jede Möglichkeit zu einer Operation genutzt werden.