Sechs gastroenterologische Zentren luden 236.568 Männern und Frauen im Alter zwischen 55 und 64 Jahren zur Teilnahme ein. 56.532 Interessierten wurde 1995–1999 entweder eine flexible Sigmoidoskopie angeboten (n = 17.148), oder der Kontakt wurde nicht weitergeführt (n = 17.144). Letztlich unterzogen sich 9.911 Personen dem Screening. Nach median 10,5 (für Inzidenzen) bzw. 11,4 Jahren (für Mortalität) waren Daten von je 17.136 Personen jeder Gruppe auswertbar: In der Screeninggruppe waren 251, in der Kontrollgruppe 306 kolorektale Karzinome (CRC) diagnostiziert worden (Inzidenz 144,11 vs. 176,43/100.000 Personenjahre). 65 Todesfälle in der Interventions- und 83 in der Kontrollgruppe waren darmkrebsbedingt. Die Mortalitätsraten betrugen 34,66 bzw. 44,45/100.000 Personenjahre (nicht signifikant in der Intention-to-Treat [ITT]-Analyse). Die CRC-Inzidenz war in der ITT-Analyse bereits nach gut zehn Jahren signifikant gesunken (relatives Risiko [RR] 0,82; 95%-Konfidenzinvervall [95%-KI] 0,69–0,96). In der Per-Protokoll-Analyse ergab sich für beide Endpunkte eine Signifikanz: Die Inzidenz reduzierte sich um 31 % (RR 0,69; 95%-KI 0,56–0,86), die Mortalität um 38 % (RR 0,62; 95%-KI 0,40–0,96).

Fazit: Eine einzige flexible Sigmoidoskopie zwischen 55 und 64 Jahren kann Inzidenz und Mortalität des CRC reduzieren. Ein Kommentator hält es zurzeit für wichtig, die möglichen Strategien mit dem Patienten zu diskutieren.