Ziel der amerikanischen Studie war es, anhand populationsbasierter Daten zu überprüfen, wie Patienten nach einer Resektion in kurativer Absicht nachbeobachtet werden. Bei 2.393 Patienten im Alter von ≥ 66 Jahren wurden die Nachkontrollen (Arztbesuch und CT) über insgesamt zwei Jahre in vier verschiedenen Zeit fenstern nach der Operation beurteilt. 2.045 Patienten überlebten die ersten drei Monate bis zum Beginn der Kontrollperiode symptomfrei. Insgesamt lag das mediane Überleben bei 14,6 Monaten.

Die Nachsorgepraxis war sehr uneinheitlich. So erhielten etwa im zweiten Beobachtungsjahr 42 % der Überlebenden kein CT, bei 27 % wurden gleich mehrere Aufnahmen gemacht. Insgesamt sank der Anteil der Patienten, bei denen ein CT durchgeführt wurde, von 20,9 % im vierten auf 6,4 % im 27. Beobachtungsmonat. Feste Intervalle waren nicht erkennbar. Besonders häufig kontrolliert wurden Patienten, die eine adjuvante Chemooder Radiotherapie erhalten hatten oder solche, die erst im fortgeschrittenen Alter diagnostiziert worden waren.

In den ersten sechs Monaten nach der Operation waren 52 % der Patienten sowohl bei ihrem Hausarzt als auch bei einem Onkologen in Behandlung. Zwischen dem 22. und 27. postoperativen Monat nahmen nur 29 % beide Ärzte in Anspruch. Am Ende des Beobachtungszeitraums hatte sich jeder dritte Patient wieder allein seinem Hausarzt anvertraut, obwohl beim Krebsspezialisten deutlich mehr Wert auf bildgebende Verfahren im Rahmen der Nachkontrolle gelegt wurde.

Fazit: Angesichts noch ausstehender evidenzbasierter Leitlinien empfehlen die Autoren, entsprechend den Vorschlägen des National Comprehensive Cancer Network (NCCN), bis zu zwei Jahre postoperativ alle drei bis sechs Monate ein CT durchzuführen. Prospektive klinische Untersuchungen seien nötig, so die Autoren, um die Effektivität postoperativer Überwachungsstrategien beurteilen zu können.