Bei Patienten mit NSCLC im frühen Stadium und reduzierter Lungenfunktion sowie erhöhtem Risiko ist die sublobare Resektion eine Alternative zur Lobektomie, allerdings mit höheren Rezidivraten. Wie effektiv und sicher eine zusätzliche intraoperative Brachytherapie ist, wurde in der multizentrischen Phase-III-Studie Z4032 der American College of Surgeons Oncology Group (ACOSOG) untersucht: es wurde die sublobare Resektion mit oder ohne intraoperative Brachytherapie bei Hochrisiko-Patienten mit NSCLC Stadium I verglichen. Die Daten von 222 Patienten zur Sicherheit liegen nun vor. Sie sind insofern interessant, weil nicht operative Therapien wie die stereotaktische Bestrahlung und die Radiofrequenzablation zunehmend Beachtung finden, selbst bei operablen Patienten.

30- und 90-Tage-Mortalität waren in beiden Gruppen vergleichbar. Drei Patienten (1,4 %) starben innerhalb von 30 Tagen, drei weitere innerhalb der folgenden 60 Tage. Vier dieser sechs Todesfälle gingen auf die Operation zurück.

Nebenwirkungen der Grade 3/4 waren in beiden Gruppen ähnlich häufig (Grad 3: 25,4 bzw. 30,6 %; Grad 4: 7 bzw. 7,4 %), am häufigsten Hämorrhagien, Dyspnoe und Hypoxie. Zum Vergleich: In der kürzlich durchgeführten Phase-II-Studie der Radiation Therapy and Oncology Group zur stereotaktischen Bestrahlung waren die Nebenwirkungsraten niedriger, allerdings sind die Populationen nicht direkt vergleichbar, und ein Vergleich der Wirksamkeit beider Methoden fehlt.

Bei einer Kohlenmonoxid-Diffusion der Lunge (DCLO) < 46 % war die Inzidenz von Grad-3-Nebenwirkungen signifikant höher (nach 30 Tagen Odds Ratio [OR] 0,97, p = 0,003; nach 90 Tagen OR 0,98, p = 0,05). Außerdem ging die segmentale Resektion mit mehr Grad-3-Nebenwirkungen einher als die Wedge-Resektion.

Fazit: Die intraoperative Brachytherapie zusätzlich zur sublobaren Resektion wirkte sich nicht negativ auf die Morbidität aus und ist bei NSCLC-Patienten mit hohem Risiko sicher mit niedriger 30- und 90-Tage-Mortalität.