Als ein Therapiestandard für die Erstbehandlung indolenter B-Zell-Lymphome gilt R-CHOP-21, also die Applikation von Rituximab und Chemotherapie alle drei Wochen. Durch Einsatz von Granulozyten-Kolonie-stimulierendem Faktor (G-CSF) lässt sich das Therapieintervall auf zwei Wochen verkürzen (R-CHOP-14) und die antikörperabhängige Zytotoxizität von Rituximab steigern. Ob die Patienten von einer solchen dosisdichten Immunchemotherapie auf lange Sicht mehr profitieren, nahm eine prospektive Phase-II/III-Studie unter die Lupe.

300 Patienten mit unbehandelten indolenten B-Zell-Lymphomen Stadium III–IV, hauptsächlich follikulären Lymphomen, erhielten randomisiert sechs Zyklen von R-CHOP-21 oder R-CHOP-14 plus G-CSF; eine Erhaltungstherapie mit Rituximab war nicht erlaubt. Nach einer medianen Beobachtungszeit von 5,2 Jahren fand sich kein signifikanter Unterschied im progressionsfreien Überleben zwischen beiden Armen: median 3,7 (R-CHOP-21) vs. 4,7 Jahre (R-CHOP-14), Rate 57 vs. 58% nach drei Jahren und 41 vs. 43% nach sechs Jahren (Hazard Ratio [HR] 0,92; p = 0,30). Die mediane Gesamtüberlebenszeit war noch in keinem Arm erreicht — und es gab nach sechs Jahren mit 87 vs. 88% keinen signifikanten Unterschied in der Überlebensrate zwischen R-CHOP-21 und R-CHOP-14 (HR 1,15; p = 0,65). Beide Regime erwiesen sich als praktikabel, obwohl Neutropenien Grad 4 und Infektionen Grad 3 in der R-CHOP-21-Gruppe häufiger waren.

Fazit: Der Versuch, das progressionsfreie Überleben bei Patienten mit unbehandeltem indolentem B-Zell-Lymphom durch ein dosisdichtes R-CHOP-Regime und durch den Einsatz von G-CSF zu verbessern, schlug fehl. Erfolgversprechender scheinen andere Strategien zu sein, beispielsweise konsolidierende Radioimmuntherapie und/oder Rituximab-Erhaltungstherapie oder auch die Kombination Rituximab plus Bendamustin. R-CHOP-21 ist weiter eine Standardtherapie für diese Lymphome.