Trotz deutlicher Fortschritte mit dem CD20-Antikörper Rituximab ist die Prognose vieler Patienten mit B-Zell-Lymphom noch schlecht. Etwa 80 % der Patienten mit diffusem, großzelligem B-Zell-Lymphom (DLBCL) erreichen mit der Standardtherapie R-CHOP eine vollständige Remission, aber nur etwa die Hälfte bleibt dauerhaft in Remission.

In einer Phase-II-Studie wurde untersucht, ob eine Tandem-Transplantation bei Patienten mit rezidiviertem oder refraktärem CD20-positivem B-Zell-Lymphom möglich, wirksam und sicher ist. 16 Patienten mit follikulärem Lymphom (Grad 1 oder 2), transformiertem follikulärem Lymphom, DLBCL, Mantelzell- oder Marginalzonen-Lymphom bekamen eine Salvagetherapie mit Rituximab und Dexamethason, Carmustin, Etoposid, Cytarabin und Melphalan (Dexa-BEAM), danach Hochdosis-BEAM sowie eine autologe Stammzelltransplantation (ASCT). Zwei bis sechs Monate danach erfolgte bei neun Patienten eine hoch dosierte myeloablative Radioimmuntherapie mit 131I-Rituximab sowie eine zweite ASCT. Sieben Patienten wurden wegen Toxizitäten oder Progression davon ausgeschlossen.

Sieben Patienten sprachen vollständig und einer partiell auf die Therapie an. Bei einem weiteren Patienten kam es zur Stabilisierung der Erkrankung.

Die mediane Beobachtungsdauer für das Gesamtüberleben betrug 50,4 Monate, und für das progressionsfreie Überleben 39,7 Monate. Das 4-Jahres-Gesamtüberleben lag bei 67 %, das progressionsfreie 4-Jahres-Überleben bei 64 %. Am meisten profitierten Patienten mit follikulärem Lymphom mit einem 4-Jahres-Gesamtüberleben von 80 % und einem progressionsfreien 4-Jahres-Überleben von 78 %.

Es traten mehr Toxizitäten auf als nach einer einzelnen Transplantation zu erwarten gewesen wären. Ein Patient starb infolge einer Pneumonitis, ein weiterer Patient mit einer vorbestehenden COPD starb infolge einer Pneumonie.

Fazit: Bei CD20-positiven B-Zell-Lymphomen ist es nach Hochdosis-Chemotherapie und ASCT möglich, eine hochdosierte Radioimmuntherapie und eine weitere ASCT vorzunehmen. Diese Tandem-Hochdosis-Behandlung ist wirksam, kann aber schwere Nebenwirkungen bis hin zum Tod verursachen.