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Zertifizierte Internetseiten bieten die sachlichsten Informationen.

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_ Für Patienten, die nach Gesundheitsinformationen suchen, ist das Internet mittlerweile nach den Ärzten die Quelle Nummer zwei. Wie es um die Qualität einschlägiger onkologischer Websites bestellt ist, hat nun ein internationales Forscherteam untersucht — mit ernüchterndem Ergebnis. Besonders trüb sieht es bei den deutschsprachigen Seiten aus.

Nathan Lawrentschuk vom Ludwig Institute for Cancer Research am Austin Hospital in Melbourne, Australien, und sein Team haben für ihre Studie insgesamt 10.200 Webauftritte untersucht, indem sie mithilfe von Google nach Krebsspezifischen Wörtern suchten [Lawrentschuk N et al. Ann Surg Oncol. 2011 Dec 7. (Epub ahead of print)]. Die verwendeten Sprachen waren Englisch, Französisch, Spanisch und Deutsch. Geprüft wurden jeweils die ersten 150 Treffer einer Suche.

Weniger als ein Viertel der gefundenen Seiten genügten den Standards der Health On the Net Foundation (HON, www.hon.ch ), einer Non-Profit-Organisation, die von der Weltgesundheitsorganisation (WHO) unterstützt wird. Eine entsprechende Akkreditierung besaßen 22 % der französischen, 20 % der englischen, 13 % der spanischen und 9 % der deutschsprachigen Seiten. Außer für die Themen Leber- und Gallengangkrebs ergaben sich keine signifikanten Unterschiede in der Zahl von Seiten hoher Qualität, die jeweils mit alternativen Suchbegriffen gefunden worden waren.

„Wer sich der Gesundheitsinformationen im Internet bedient, hat es schwer, Fakten von Fiktionen zu trennen“, schrieben Lawrentschuk und seine Arbeitsgruppe in ihrem Fazit. Sie fordern die Onkologen und andere Ärzte auf, ihre Patienten auf verlässliche Internetseiten hinzuweisen und dabei Instrumente wie die von HON zur Verfügung gestellten zu benutzen.