Seit dem 1. Oktober 2023 steht ein bivalenter Präfusions-F-Impfstoff für die Immunisierung von Schwangeren zur Verfügung. Die maternale Impfung ermöglicht den passiven Impfschutz der Neugeborenen bis zu einem Alter von sechs Monaten gegenüber einer RSV-bedingten Erkrankung der unteren Atemwege.

Gerade die Jüngsten betrifft eine Infektion mit RSV häufig und deutlich schwerer als ältere Kinder. So erleiden rund 70 % aller Säuglinge im ersten Lebensjahr eine RSV-Infektion und entwickeln dabei öfter eine Pneumonie oder Bronchiolitis. Fast die Hälfte (45 %) der gemeldeten Atemwegsinfektionen auf Intensivstation sind auf RSV zurückzuführen. Wenngleich Frühgeborene und vorerkrankte Kinder ein höheres Risiko für einen schweren Verlauf tragen, handelt es sich bei drei Viertel der RSV-bedingt eingewiesen Säuglinge um gesunde Reifgeborene. „Die Ursache für diese Anfälligkeit ist, dass das Immunsystem noch nicht ausgereift ist“, erklärte der Immunologe Prof. Carsten Watzl von der TU Dortmund. Daher würde eine Impfung unmittelbar nach der Geburt auch keine adäquate Immunantwort auslösen. Umso wichtiger sei der Nestschutz, der durch die Mutter mitgegeben wird. Für einen guten Nestschutz sollte die Mutter möglichst hohe Antikörper-Titer aufweisen. „Bei Atemwegserregern wie RSV reicht die Immunität der Mutter dafür oft nicht aus“, erläuterte Watzl. Eine Strategie besteht darin, den Titer durch maternale Impfung zu erhöhen. Dafür steht nun mit Abrysvo® ein Impfstoff bereit, der in der Zulassungsstudie MATTISSE (MATernal Immunization Study for Safety and Efficacy) mit hoher Effektivität und Sicherheit überzeugte [Kampmann B et al. N Engl J Med. 2023; 388(16):1451-64 ]. So lag die Vakzineffektivität für die besonders vulnerable Phase der ersten 90 Lebenstage bei 81,8 % (99,5 %-KI: 40,6-96,3) hinsichtlich schwerer behandlungsbedürftiger RSV-bedingter Erkrankungen der unteren Atemwege (MA-LRTI). Es wurden keine Sicherheitsbedenken für die Babys oder Mütter identifiziert. Um die bislang „frustrierenden Impfquoten“ bei Schwangeren zu verbessern, forderte der Gynäkologe Prof. Holger Stepan, vom Universitätsklinikum Leipzig eine proaktive, positive Beratung der Schwangeren für zugelassene Impfungen gegen RSV, Pertussis oder Influenza.

Digitale Pressekonferenz: „Jetzt neu: Passiver RSV-Schutz mit Abrysvo® für Säuglinge von Geburt an durch maternale Immunisierung“ am 5.10.2023; Veranstalter: Pfizer