"ADHS und Angststörungen sind nicht nur an sich weit verbreitete Störungsbilder, sie treten auch häufig komorbid auf", erklärte Professor Peter Greven, Facharzt für Kinder- und Jugendpsychiatrie in Berlin, auf einem von Takeda ausgerichteten Symposium im Rahmen des BKJPP-Kongresses, wie das Unternehmen mitteilt. Beide Erkrankungen könnten sich gegenseitig in ihrer Symptomatik beeinflussen und ursächlich miteinander zusammenhängen. Neben einer genetischen Prädisposition könnten auch die Auswirkungen einer ADHS die Entstehung einer komorbiden Angststörung begünstigen, ergänzte der Experte. Zudem würden sich Umgebungsbedingungen auf die Symptomausprägung beider Störungsbilder auswirken.

Besonders häufig seien neben generalisierten Ängsten spezifische Ängste vor bestimmten Situationen oder Objekten, ergänzte Dr. Kirsten Stollhoff, Neuropädiaterin aus Hamburg. In einer Metaanalyse mit 21.000 Kindern mit AHDS habe sich bei diesen eine überdurchschnittliche Überforderung bei neuen und belastenden Situationen gezeigt [Graziano PA et al. Clin Psychol Rev. 2016;46:106-23]. Eine angemessene Behandlung der ADHS könne auch die Symptome der Komorbiditäten bessern, stimmte Dr. Roland Burghardt, Kinder- und Jugendpsychiater aus Berlin, zu.

Die S3-Leitlinie empfiehlt bei einer leichten oder mittelgradigen Form von ADHS psychosoziale/psychotherapeutische Interventionen und rät in Einzelfällen zur pharmakologischen Unterstützung. Bei schweren Fällen wird primär eine Pharmakotherapie empfohlen, die parallel durch psychosoziale und psychotherapeutische Interventionen ergänzt werden sollte. Kognitive Verhaltenstherapien könnten zwar einen positiven Effekt auf Verhalten, Eltern-Kompetenzen sowie Kompetenzen des Alltagslebens haben, ihr Effekt auf die Kernsymptome einer ADHS sei jedoch vergleichsweise niedrig, resümierte Burghardt [Daley D et al. J Child Psychol Psychiatry. 2018;59(9):932-47].

Nach Informationen von Takeda