Akuter Reizhusten bei Kindern und Jugendlichen ist meistens harmlos und klingt in aller Regel nach einigen Tagen bis wenigen Wochen spontan ab, wie Dr. med. Marcus Dahlheim, Kinderpneumologe in Mannheim, auf einer Pressekonferenz von Pädia ausführte. Ursache des Hustens sind meist akute Virusinfektionen der oberen Atemwege.

Meist muss der Reizhusten nicht behandelt werden. Verursacht er jedoch Leidensdruck, etwa durch häufiges nächtliches Aufwachen, können Antitussiva eingesetzt werden. Das gilt, wenn behandlungsbedürftige Ursachen zuvor ausgeschlossen sind, auf die Warnsignale wie Dyspnoe und Stridor, Thoraxschmerz und Hämoptysen hinweisen.

Die meisten zentral wirksamen Antitussiva (Codein, Dextromethorphan) können Nebenwirkungen wie Schläfrigkeit, Atemdepression und Obstipation induzieren. Außerdem weisen sie ein Suchtpotenzial auf. Solche Probleme gibt es beim peripher wirksamen Levodropropizin (Quimbo®) nicht. Eine Metaanalyse von Studien, in denen Levodropropizin bei 1.178 Kindern und Erwachsenen mit zentralen Antitussiva verglichen wurde, kam zu dem Ergebnis, dass das peripher wirkende Antitussivum in seiner Wirksamkeit auf die Schwere und Frequenz des Hustens sowie auf nächtliches Erwachen mindestens gleichwertig mit zentral wirksamen Antitussiva ist [Zanasi A et al. Multidisciplinary Respiratory Medicine. 2015;10(1):19]. Das Nutzen-Risiko-Verhältnis fiel dabei für Levodropropizin deutlich günstiger aus.

Gerade in der Pädiatrie sollten Substanzen mit günstigem Nutzen-Risiko-Profil bevorzugt werden, so Dahlheim. Levodropropizin stellt eine sichere und wirksame Option für die symptomatische Behandlung von akutem Reizhusten bei Kindern ab zwei Jahren, Jugendlichen und Erwachsenen dar. Seit Mitte August steht das Medikament in der Apotheke auch für die Selbstmedikation zur Verfügung.

Digitale Pressekonferenz "Levodropropizin neu bewertet: Bewährtes Wirkprinzip gegen Reizhusten jetzt auch als sichere Alternative in der Selbstmedikation", 3.8.2022; Veranstalter: Pädia