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Dr. Thomas Hoppen, Chefredakteur

Flexible Arbeitszeit und Teamwork punkten

Was Kinderärzte glücklich macht

Kinderärzte sind meist zufriedener als Kollegen anderer Fachgebiete. Das zeigte auch eine US-Längsschnitt-Kohortenstudie, die von 2012 bis 2020 die selbstberichtete Arbeitszufriedenheit bei knapp 1.800 Kinderärzten erfasste [Frintner MP et al. Pediatrics. 2022;150(1):e2021055146]. Fast neun von zehn Kinderärzten hielten im Jahr 2020 ihre Arbeit für persönlich lohnend. Eine Zunahme von Arbeitszeit, Stress und persönlichen Verantwortlichkeiten war mit einer verminderten Zufriedenheit verbunden; Flexibilität bei Arbeitszeiten und Unterstützung durch Kollegen steigerten hingegen die Arbeitszufriedenheit. In Deutschland ist es wohl nicht anders: Permanenter Zertifizierungsdruck, überbordende Bürokratie, das Primat der Wirtschaftlichkeit, Fachkräftemangel und oftmals "nur" Erziehungsberatung anstatt Pädiatrie … trotz allem - Kindermedizin im motivierten Team ist eine der schönsten Beschäftigungen, die es gibt!

Einschätzung von Vitalparametern

Ohne Arzt geht es nicht

Die Atem- und Herzfrequenz sind wesentliche Messgrößen bei der Beurteilung akut kranker Kinder. Bei Erwachsenen korrelieren Herzfrequenzmessungen mit mobilen Apps gut mit dem EKG. Eine finnische Studie untersuchte, ob Eltern die Vitalparameter ihrer Kinder zuverlässig zu messen vermögen, insbesondere im Hinblick auf einen potenziellen Nutzen für telemedizinische Besuche [Pöyry H et al. J Pediatr. 2022; doi: 10.1016/j.jpeds.2022.08.018]. Bei 203 Kind-Eltern-Paaren bestimmten Eltern die Herzfrequenz ihres Kindes mit vier Methoden: Palpation, Auskultation und zwei fotoplethysmografischen Smartphone-Anwendungen. Die Atemfrequenz maßen die Eltern, indem sie das Kind inspizierten und auf die Smartphone-Anwendung tippten. Als Kontrolle der Messungen diente unter anderem das vom Arzt erhobene EKG. Wenn die Messung überhaupt gelang, konnten die Eltern Atem- oder Herzfrequenz nicht genau beurteilen. Bei kleinen Kindern waren die Resultate besonders schlecht. Auch Smartphone-Anwendungen verbesserten die Messgenauigkeit nicht. Basierend auf dieser Studie sollte sich die digitale Fernbewertung von Kindern nicht auf die Meinung oder die Messung der Vitalfunktionen durch Eltern stützen.

Kooperative Kinder bei der EEG-Ableitung

Clowns statt Sedierung

Zur Ableitung eines EEG müssen zahlreiche Elektroden auf der Kopfhaut angebracht werden - oft sehr stressig bei Kleinkindern. Eine prospektive randomisierte Studie aus Israel zeigte nun, dass Clowns hier helfen können [Jacob G et al. Eur J Pediatr. 2022;181(9):3449-57]. 100 Kinder unter sechs Jahren wurden zufällig einer Studiengruppe mit medizinischen Clowns und einer Kontrollgruppe ohne medizinische Clowns zugeteilt. Der technische Score des EEG war in der Studiengruppe signifikant höher. 96 % der Eltern waren sehr zufrieden mit der Anwesenheit der Medizinclowns. Sowohl EEG-Techniker als auch Eltern gaben eine signifikant höhere Kooperationsrate bei den Kindern der Studien- im Vergleich zur Kontrollgruppe an. Eine Sedierung war in der Studiengruppe nicht erforderlich. Demnach zeichnen sich am Arbeitsmarkt für Clowns völlig neue Perspektiven ab …

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Eine kindgerechte Untersuchungsmethode

Bei Hautläsionen öfter einmal schallen

Obwohl die Diagnose einer Aplasia cutis oder eines Hämangioms bei Kindern meist aufgrund von Anamnese und körperlicher Untersuchung vermutet werden kann, sind die klinischen Befunde mitunter unspezifisch. Der Hochfrequenz-Farbdoppler-Ultraschall ist eine nicht invasive Technik, die dann wichtige Informationen für die Behandlung liefern kann. So lassen sich unnötige Operationen vermeiden, eine chirurgische Exzision zum optimalen Zeitpunkt planen und eine aufwendigere Bildgebung wird unnötig [Garcia C et al. Pediatr Radiol. 2022;52(9):1687-705]. Wir Kinderärzte sollten uns bemühen, mit dem sonografischen Erscheinungsbild von Hautläsionen vertraut zu werden.

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