Bei Kindern und Jugendlichen ist die häufigste Ursache für eine Sialorrhö eine infantile Zerebralparese. Jedoch wird die Sialorrhö im Kindesalter selten als eigenständiges Symptom wahrgenommen. "Wir sehen sie am häufigsten bei Kindern mit einer neurologischen Grunderkrankung, sodass sie nur eines von zahlreichen Symptomen darstellt", berichtete Dr. Ulf Hustedt, Sozialpädiatrisches Institut, Bremen, auf einer Pressekonferenz von Medice.

Ein breites Ursachenspektrum erfordert deshalb ein interdisziplinäres Behandlungsteam aus HNO-Ärzten und Neuro-Pädiatern. Die Abklärung schließt eine Schluckdiagnostik und oft eine logopädische Betreuung ein. Die Botulinumtoxin-Injektion in die Speicheldrüsen war viele Jahre lang die Therapie der ersten Wahl, was auch in den Leitlinien so festgehalten ist. Laut Hustedt sei jedoch eine orale Therapie im Kindesalter besser geeignet, da sie zum einen angenehm, zum anderen gut titrierbar sei, also gut auf das individuelle Körpergewicht der Kinder angepasst werden könne.

Der Glycopyrroniumsaft Rybrila® wird dreimal täglich mindestens eine Stunde vor Mahlzeiten oder zwei Stunden danach eingenommen. Er ist zugelassen zur Behandlung von Sialorrhö bei Kindern und Jugendlichen ab drei Jahren mit chronisch neurologischen Erkrankungen.

Launch-Pressekonferenz "Ausgrenzung trockenlegen. Lebensqualität verbessern", 4.7.2022; Veranstalter: Medice