Mutter-Kind-Kontakt ("Känguruhing") hilft
Auch wenn die Geburt eines Kindes für Eltern ein beglückendes Ereignis darstellen sollte, erkranken einige Mütter postpartal an psychischen Störungen. Neben Depression und Angststörungen finden sich bei bis zu 30 % der Mütter posttraumatische Stress-Symptome. Ob ein täglicher, über eine Stunde andauernder direkter Haut-zu-Haut-Kontakt (Kind auf der bloßen Brust der Mutter) über einen Zeitraum von fünf Wochen Einfluss auf diese Symptome hat, wurde in einer prospektiv-randomisierten Studie bei 116 Müttern untersucht [Cooijmans KHM et al. Sci Rep 2022;12:10225]. Die Kontrollgruppe (n = 63) wurde wie bisher behandelt. Bei der Interventionsgruppe nahmen Ängstlichkeit und Erschöpfung ab, nicht aber die depressiven Symptome, der Stress oder die Schmerzsymptome. Erwähnenswert finde ich die Studie, weil darin prospektiv-randomisiert die Effekte des Känguruhings auch auf die Psyche der Mütter untersucht wurde. Diese einfache Intervention sollten wir den Müttern also weiterhin im eigenen Interesse auch nach der Entlassung empfehlen.