Nicht selten gehen Kinder mit leichten, unspezifischen Grippesymptomen oder auch nur Ohrenschmerzen zu Bett, um dann nachts eine lebensbedrohliche Meningokokken-Erkrankung zu entwickeln. In zwei Drittel der Fälle kommt es zu einer Meningitis, bei einem Drittel zu einer Sepsis, mit den typischen Hauteinblutungen als Folge einer Gerinnungsstörung. Wegen der unspezifischen Symptomatik wird die Diagnose häufig zunächst falsch oder verspätet gestellt, so Dr. Christof Metzler, Kinder- und Jugendarzt in Langenargen, anlässlich eines Pressegesprächs von GSK. Das hat weitreichende Folgen: In einem von zehn Fällen enden Meningokokken-Erkrankungen tödlich, in jedem fünften Fall kommt es zu Spätfolgen, etwa zur Notwendigkeit einer Amputation. Babys und Kleinkinder sind am häufigsten betroffen, aber auch Jugendliche können schwer erkranken.

Schutz gegen Meningokokken vom Serotyp B bietet der Impfstoff Bexsero®, indiziert für die Immunisierung ab einem Alter von zwei Monaten. Die STIKO spricht sich derzeit nur für die standardmäßige Impfung gegen Meningokokken der Serogruppe C aus, obwohl dieser Serotyp nicht für die Mehrzahl der Meningokokken-Erkrankungen verantwortlich ist.

Die Erstattungssituation ist in den verschiedenen Bundesländern und Krankenkassen uneinheitlich, sodass im Einzelfall nachgefragt werden sollte. Die Akzeptanz der Eltern für die Impfung steige aber, betonte der niedergelassene Kinder- und Jugendarzt Ralph Köllges aus Mönchengladbach und forderte ein Überdenken der STIKO-Empfehlung.

Virtuelles GSK Breakfast "Wo stehen wir bei der Meningokokken-Impfung?", 28.10.2021; Veranstalter: GSK