Derzeit empfiehlt die STIKO die Meningokokken-Impfung gegen die Serogruppe C im Alter von zwölf Monaten. Eine Änderung steht vermutlich ganz oben auf der To-do-Liste, zumal es nicht mehr dem in Europa vorherrschenden Infektionsgeschehen entspricht. Aufgrund der Impfempfehlungen sind die Fälle der Serogruppe C rückläufig, doch nehmen die durch die Serogruppen Y und W verursachten Infektionen stetig zu. Besonders auffällig sind die Fallzahlen der hypervirulenten Serogruppe W, die seit 2014 kontinuierlich ansteigen. "Daher haben viele Länder wie England, Spanien, Belgien oder die Niederlande ihre Empfehlungen angepasst", erklärte Dr. Michael Horn, Pädiater in Schönau am Königssee, auf einer Pressekonferenz von Sanofi Pasteur.

"Ärzte haben bei der Meningokokken-Impfung eine hohe Aufklärungspflicht", betonte Horn. In der Praxis empfiehlt er den breiten Impfschutz wie den neuen Konjugat-Impfstoff MenQuadfi® gegen eine invasive Meningokokken-Erkrankung verursacht durch die Serogruppen A, C, W und Y. Die fertige Injektionslösung beinhaltet je 10 µg der Polysaccharide von Neisseria meningitidis der Serogruppen A, C, W und Y, jeweils konjugiert an 55 µg Tetanustoxoid-Trägerprotein. Er ist auch als Auffrischimpfung bei Personen, die zuvor eine Meningokokken-Grundimmunisierung mit denselben Serogruppen erhalten haben, einsetzbar. Die Immunogenität und Sicherheit des Impfstoffs gegenüber anderen zugelassenen MenACWY-Impfstoffen wurde in einem Studienprogramm mit über 6.300 Kindern ab zwölf Monaten, Jugendlichen und Erwachsenen untersucht. Die Ergebnisse zeigten eine hohe Immunantwort und Nicht-Unterlegenheit bei vergleichbarem Sicherheitsprofil in allen getesteten Sero- und Altersgruppen und gegenüber allen Vergleichsimpfstoffen [Van der Vliet D et al. Epidemiol Infect 2021; 149:e50].

Virtuelle Pressekonferenz "MenQuadfi®: Kleinkinder breiter gegen Meningokokken impfen", 2.9.2021; Veranstalter: Sanofi Pasteur