Während im Zuge des coronabedingten Lockdowns virale Erkältungskrankheiten im vergangenen Jahr fast ausgeblieben sind, sind Infektionen mit dem respiratorischen Synzytial-Virus (RSV) nach Aufhebung der Distanzmaßnahmen in Australien regelrecht explodiert, berichtete Professor Markus Rose vom Klinikum Stuttgart, auf einem Pressegespräch von Sanofi Pasteur. Der Kinder-Pneumologe sprach in diesem Zusammenhang von "immunologischer Schuld" infolge des fehlenden Immuntrainings während der Pandemie. RS-Viren können vor allem bei Frühgeborenen und chronisch kranken Kindern zu schweren Infektionen der oberen und unteren Atemwege führen und langfristig den Weg für allergische Erkrankungen bahnen. Bislang gebe es nur eine Passivprophylaxe für Hochrisikokinder.

Umso wichtiger sei es, Kinder so früh wie möglich vor impfpräventablen Erkrankungen zu schützen und coronabedingt ausgefallene Routine-Impfungen rasch nachzuholen. Maike Kurowski, Mitarbeiterin bei Sanofi Pasteur, hob in diesem Kontext den Stellenwert der Sechsfachimpfung hervor. Diese schütze vor Diphtherie (D), Tetanus (T), Keuchhusten (ap), Poliomyelitis (IPV), Haemophilus influenzae und Hepatitis B. Sie verwies zudem auf das 2020 von der STIKO empfohlene 2+1-Impfschema für reifgeborene Säuglinge (drei Impfdosen im Alter von zwei, vier und elf Monaten). Das frühere 3+1-Impfschema gelte weiterhin für Frühgeborene. Der hexavalente Impfstoff (etwa Hexyon®) könne gleichzeitig mit der Pneumokokken-Impfung verabreicht werden.

Besonders wichtig sei auch die termingerechte Auffrischung der Pertussis-Impfung, nicht nur für den Individualschutz, sondern auch zum Schutz junger Säuglinge, die selbst noch nicht geimpft werden können. Eine Pertussis-Komponente ist als Drei- oder Vierfachimpfstoff verfügbar - zusammen mit Diphtherie und Tetanus (Tdap, z. B. Covaxis®) oder zusätzlich mit Polio (TdapIPV, z. B. Repevax®).

Virtuelles Pressegespräch "Weltkindertag: Atemwegserkrankungen von Säuglingen und Kleinkindern im Fokus", 14.9.2021; Veranstalter: Sanofi Pasteur