Pathophysiologisch handelt es sich bei der Aufmerksamkeitsdefizit-/Hyperaktivitätsstörung (ADHS) um eine Hirnreifungsstörung mit globaler Verminderung des Hirnvolumens und einer Dysregulation dopaminerger und noradrenerger Transmittersysteme. Netzwerke im Gehirn, die an der Kognition beteiligt sind, funktionieren nur eingeschränkt. Hyperaktivität, Unaufmerksamkeit und Impulsivität beeinträchtigen das kognitive, schulisch-berufliche, emotionale und soziale Funktionsniveau.

Mädchen mit ADHS fallen jedoch selten durch Hyperaktivität auf, bei ihnen steht das Aufmerksamkeitsdefizit meist im Mittelpunkt. Diese Mädchen gelten häufig als weniger schlau. Dabei mangelt es ihnen nicht an Intelligenz, vielmehr können sie ihre Intelligenz nicht IQ-gemäß anwenden, betonte Professor Christoph Correll, Direktor der Klinik für Psychiatrie, Psychosomatik und Psychotherapie des Kindes- und Jugendalters an der Charité Berlin, auf einer Pressekonferenz von Aristo. Correll plädierte dafür, schon bei moderaten Störungen zusätzlich zu psychosozialen Interventionen Medikamente einzusetzen, damit die Hirnentwicklung nachgeholt werden kann, und sich bei den Kindern nicht das negative Selbstbild festsetzt, sozial gestört zu sein und nicht dazuzugehören. Das Mittel der ersten Wahl sei Methylphenidat. Auf die häufige Frage, warum bei Hyperaktivität auch noch Stimulanzien eingesetzt werden müssen, antwortet Correll, dass sich zu konzentrieren, ein aktiver Hirnprozess ist. Und genau dieser funktioniert mit medikamentösen Unterstützung besser.

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Virtuelle Pressekonferenz "Bedeutung der Pharmakotherapie des ADHS bei Kindern und Jugendlichen", 7.5.2021; Veranstalter: Aristo