Trotz Zöliakie in ein Brötchen beißen?
Zu den häufigsten Erkrankungen des Gastrointestinaltrakts gehört mit einer Prävalenz von bis zu 1 % die Zöliakie. Einerseits ist die Erkrankung diätetisch gut behandelbar, andererseits bedeutet die Einschränkung des Nahrungsspektrums eine erhebliche Reduktion der Lebensqualität. Insofern wird seit Jahren nach einer medikamentösen Behandlungsoption gesucht. In einer Phase-IIa-Studie haben Forscher aus Harvard versucht, die Toleranz der Patienten gegen Gliadin wiederherzustellen [Kelly CP et al. Gastroenterology 2021;161:66-80]. Dazu wurden Glutenpartikel in negativ geladene Nanopartikeln "verpackt" und Probanden mit Zöliakie i. v. verabreicht, um den Gliadin-spezifischen T-Zellen tolerogene Reize zu senden. Danach wurden die Probanden mit Gluten belastet. Diejenigen, die Nanopartikel bekommen hatten, wiesen unter Exposition nach 14 Tagen eine geringere Aktivierung von T-Zellen auf. Das Prinzip könnte also funktionieren, wobei es noch ein langer Weg bis zum Beweis ist, dass auch bei langfristiger Zufuhr von Gluten die Mukosa intakt bleibt.