Besser essen mit Botulinumtoxin
Ernährungsprobleme sind in der Pädiatrie weit verbreitet und betreffen bis zu 80 % der Kinder mit Entwicklungsstörungen. Die intrapylorische Botulinumtoxin-Injektion (IPBI) wurde bislang bei älteren Kindern und Erwachsenen zur Behandlung von Übelkeit und Erbrechen, insbesondere bei Gastroparese, eingesetzt. In einer Studie am Bostoner Children's Hospital erhielten nun symptomatische Kinder im Alter von durchschnittlich 2,9 Jahren eine IPBI in einer Dosis von 6 U/kg bis zu einem Maximum von 100 U [Hirsch S et al. J Pediatr 2020;226: 228-35]. Es wurden 85 Patienten, darunter 55 mit enteraler Sonde, insgesamt 118 Injektionen verabreicht.
Die Behandlung war sicher und wirksam. 67 % der Patienten zeigten bereits nach der ersten Injektion eine Besserung. 26 Patienten erhielten innerhalb eines Jahres wiederholt eine IPBI, nur sechs von ihnen jedoch mehr als zweimal. Diese Ergebnisse deuten darauf hin, dass die IPBI in Kombination mit einem multidisziplinären Ansatz eine neuartige Behandlungsoption für sehr junge Patienten mit Ernährungsstörungen, Sondenernährung und chronischem Erbrechen oder Würgereiz darstellen könnte.