_ „Über 90 % der Kinder infizieren sich in den ersten Lebensjahren mit Rotaviren“, betont Dr. med. Markus Kirchner, Medical Advisor für Kinderimpfstoffe von GlaxoSmithKline auf einer vom Unternehmen unterstützten Veranstaltung. Angaben des Robert-Koch-Instituts zufolge sind Kinder unter fünf Jahren am häufigsten von Rotavirus-bedingten Durchfällen betroffen. Abhilfe bietet eine Impfung, die seit 2013 von der STIKO empfohlen wird.

Die Rotavirus-Impfung für Kleinkinder steht als erste Impfung schon in der sechsten Lebenswoche an.

Für die Schluckimpfung mit einem Lebendimpfstoff, der mit einem Mindestabstand von vier Wochen verabreicht werden sollte, sind momentan zwei Präparate erhältlich. Mit zwei Impfdosen steht Rotarix® zur Verfügung, wobei die Impfserie bis zur 24. Lebenswoche beendet werden muss. RotaTeq® besteht aus drei Impfdosen und die Verabreichung muss nach 32 Lebenswochen beendet sein.

Ein Blick auf die Impfquoten ist jedoch ernüchternd. Kinder mit dem Geburtsjahr 2015, sind bundesweit nur zu 68,3 % vollständig gegen das Rotavirus geimpft. Somit liegt die Rate der Impfung weit unter der von anderen pädiatrischen Impfungen.

In Mecklenburg-Vorpommern wurden am meisten Kinder vollständig geimpft (81,4 %); am wenigsten in Bremen (54,7 %). Auf Kreisebene ist die Spannbreite der Impfquote noch größer: Im Kreis Rosenheim sind nur 15 % der Kinder geimpft — in Dessau-Roßlau hingegen 91,9 % [Robert-Koch-Institut (2018) Aktuelles aus der KV-Impfsurveillance. Epidemiologisches Bulletin,1:1-14].

Die Sächsische Impfkommission (SIKO) empfiehlt die Impfung bereits seit Januar 2008. Die Rotavirus-Durchimpfungsrate liegt in Sachsen bei 77,3 %.

Eine aktuelle Studie am Klinikum Leipzig untersuchte Kinder, welche innerhalb der letzten 15 Jahre mit einer Gastroenteritis aufgenommen wurden. Die Ergebnisse zeigen, dass es in diesem Zeitraum einen Rückgang der Rotavirus-Gastroenteritis-bedingten Hospitalisierung um 84 % gab [Pietsch C. et al. Clin Microbiol Infect 2019;25(1):102-6].

Kirchner betonte abschließend, dass die Rotavirus-Gastroenteritis eine ernstzunehmende und schwere Erkrankung darstellt. 2018 war sie die dritthäufigste meldepflichtige Durchfallerkrankung — und das obwohl eine wirksame Schutzimpfung verfügbar ist.

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Um Kleinkinder vor Rotaviren zu schützen, gibt es Schluckimpfungen mit einem Lebendimpfstoff.

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