_ Welche Präventionsmöglichkeiten gibt es, um sich vor Frühsommer-Meningoenzephalitis (FMSE) zu schützen? Der Parasitologe Prof. Dr. Heinz Mehlhorn und der Mikrobiologe Dr. Michael Bröker trafen sich im GSK-Impfstoffwerk in Marburg, um über Zecken und FSME zu sprechen.

Effektiv schützen könne man sich zum Beispiel durch Expositionsprophylaxe, sagte Mehlhorn. Denn wer nicht von Zecken gestochen werde, könne auch nicht an von ihnen übertragenen Erregern erkranken. Hierzu gehören Repellents und das Tragen langer Kleidung.

Eine weitere Möglichkeit bestehe darin, sich gegen FSME impfen zu lassen, beispielsweise mit Encepur®, ergänzte Bröker. Da nicht nur Zecken FSME übertragen können, sondern es auch schon nachweislich Fälle durch den Verzehr von Rohmilch gegeben habe, sei eine Impfung der zuverlässigste Schutz vor der Erkrankung, so Bröker. Als Procedere für eine FSME-Impfung empfahl der Mikrobiologe das konventionelle Impfschema von Encepur®: Hier könne bei der Grundimmunisierung die zweite Teilimpfung flexibel zwei Wochen bis drei Monaten nach der ersten Dosis gegeben werden, die dritte erfolge nach etwa neun bis zwölf Monaten. Die erste Auffrischung solle nach etwa drei Jahren erfolgen, anschließend im Abstand von fünf Jahren.

Haben es Patienten eilig, könne mit dem Schnellschema an den Tagen 0, 7 und 21 grundimmunisiert werden. So könne innerhalb von vier Wochen ein zuverlässiger Schutz vor FSME aufgebaut werden, ergänzte Mehlhorn. Für Bröker stellten Zecken allgemein eine Gefahr dar. Denn neben FSME übertragen sie bekanntermaßen auch bakterielle Erkrankungen wie die Borreliose, an der schätzungsweise bis zu 80.000 Menschen jährlich erkranken. Der Parasitologe warnte zudem, dass ein Drittel aller Zecken Rickettsien enthalten, die in anderen Ländern für Erkrankungen wie Fleckfieber verantwortlich seien.

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Eilt es, kann eine Grundimmunisierung gegen Frühsommer-Meningoenzephalitis auch in 4 Wochen erreicht werden.

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