Avoid common mistakes on your manuscript.
_ Die Erreger der beim Menschen vorkommenden Influenza sind Orthomyxoviren vom Typ A und B. Da sich Influenzaviren häufig genetisch verändern, hängt die Effektivität eines Impfstoffs von der Übereinstimmung mit den aktuell zirkulierenden Viren ab. Untersuchungen weisen darauf hin, dass besonders A(H3N2)-Viren während der wirtsfremden Produktion in Hühnereiern modifiziert werden und so ihre Wirksamkeit als Impfstoff herabgesetzt werden könnte.
Deswegen erfolgt die Zellkulturbasierte Impfstoffherstellung in Madin-Darby-Canine-Kidney(MDCK)-Zellen. Aufgrund der höheren Ähnlichkeit zum ursprünglichen (humanen) Wirtsorganismus wird angenommen, dass die Viren weniger Modifikationen während der Impfstoffproduktion durchlaufen als bei der Herstellung in Hühnereiern. Im Vergleich zur Ei-basierten Herstellung von inaktivierten Influenza-Viren wird mit der Zellkultur-basierten Produktion eine höhere Übereinstimmung mit den zirkulierenden Viren und ein besserer Impfschutz erzielt. Das belegt auch eine retrospektive Analyse zum Übereinstimmungsgrad von Ei- und Zellkultur-basierten CVV (candidate vaccine viruses) und dem zirkulierenden saisonalen Virusstamm in den vergangenen Saisons (2011/2012 bis 2017/2018).
In der Europäischen Union ist der Zellkultur-basierte Vierfachimpfstoff Flucelvax® Tetra von Seqirus seit Dezember 2018 zur Influenza-Prophylaxe für Kinder ab neun Jahren und Erwachsene zugelassen. Für die Grippesaison 2019/2020 kündigte Seqirus an, ausschließlich mit Zellkultur-basierten CVV für alle vier Stämme zu arbeiten — und damit zu 100 % Zellkultur-basiert.
Die Zulassung des Impfstoffs erfolgte aufgrund mehrerer Studien, in denen sowohl Zellkultur-basierte Impfstoffe (vierfach versus dreifach) als auch Impfstoffe unterschiedlicher Herstellung (dreifach aus Zellkultur versus dreifach aus Hühnereiern) miteinander verglichen wurden.
Author information
Authors and Affiliations
Rights and permissions
About this article
Cite this article
Kranert, A. Zellkultur-basierter Grippeimpfstoff für höhere Wirksamkeit. Pädiatrie 31, 74 (2019). https://doi.org/10.1007/s15014-019-1720-7
Published:
Issue Date:
DOI: https://doi.org/10.1007/s15014-019-1720-7