_ 1.000 Tage sind eine relativ kurze Zeitspanne, aber diese erste Phase im Leben eines Kindes kann die Gesundheit ein Leben lang beeinflussen. Die Rolle der Ernährung ist wichtiger als in jeder anderen Lebensperiode, da in dieser sensiblen Zeit Langzeiteffekte programmiert werden. Aus diesem Grund wurde bereits zum zweiten Mal der Heinrich-Nestlé-Wissenschaftspreis zur Erforschung der Gesundheit in den ersten 1.000 Tagen ausgeschrieben. Bei einer feierlichen Veranstaltung im Rahmen der Tagung „Ärzte im Praxismanagement“ fand nun die Preisverleihung statt.

Zwei erste Plätze sowie ein Sonderpreis sind das Ergebnis der Jury zu den spannenden Einreichungen der Nachwuchsforscher im Fachbereich Pädiatrie zum Heinrich-Nestlé-Wissenschaftspreis 2017/2018.

Einer der Preise ging an Dr. Verena Köttstorfer vom Universitätsklinikum Salzburg, mit ihrer Arbeit „Zu frühe Einführung von Beikost bei Frühgeborenen in Salzburg“. Die langfristigen gesundheitlichen Folgen von zu früher Beikost bei Frühgeborenen sind so gut wie gar nicht untersucht, wobei mehreren internationalen Studien zufolge eine Vielzahl an Frühgeborenen Beikost signifikant früher erhalten als reifgeborene Kinder — insbesondere bezogen auf das korrigierte Alter.

In der vorliegenden Studie von Köttstorfer erhielten mehr als die Hälfte der Frühgeborenen Beikost vor den empfohlenen korrigiert 17 Wochen, knapp ein Viertel sogar vor korrigiert 12 Wochen. Die Studie zeigt die Notwendigkeit klarer Richtlinien für die Beikosteinführung bei Frühgeborenen und ihre Umsetzung durch die Kinderärzte, vor allem auch im niedergelassenen Bereich.