_ Aufgrund der hohen Rate von Thrombozytopenien und Blutungen bei Frühgeborenen wird allgemein angenommen, dass diese Patientengruppe Thrombozytentransfusionen bereits bei höheren Grenzwerten erhalten sollte als ältere Patienten. In einer Multicenterstudie wurden 660 Frühgeborene mit einem medianen Gestationsalter von 26,6 Wochen randomisiert [N Engl J Med 2019;380:242-51]. Überraschenderweise wiesen Frühgeborene, die bereits mit einer Thrombozytenzahl von 50.000/mm3 transfundiert worden waren, innerhalb von 28 Tagen eine signifikant höhere Todes- oder Blutungsrate auf, als Patienten, die Thrombozyten-Transfusionen erst bei einer Schwelle von 25.000/mm3 erhalten hatten. Blutplättchentransfusionen können demnach bei Frühgeborenen auch schädliche Auswirkungen haben.