_ Während man früher in der Therapie der akuten Otitis media (AOM) initial Antibiotika eingesetzt hat, in der Vorstellung, damit Komplikationen wie eine Mastoiditis vorzubeugen, geht man damit heute sehr viel zurückhaltender um. Wie Dr. Peter Thilemann, niedergelassener Facharzt für Kinder- und Jugendmedizin in München, ausführte, werden die Patienten keineswegs schneller wieder gesund, wenn man ihnen sofort Antibiotika gibt. In den ersten 24 Stunden machen den Kindern vor allem Schmerzen zu schaffen. Auch die sind mit Antibiotika nicht beeinflussbar. Darüber hinaus haben Antibiotika erhebliche Nachteile: Ihr großzügiger Einsatz führt nicht nur zum Auftreten von Resistenzen. Bei Kindern steigern frühzeitige Antibiotikagaben das Risiko für die Entwicklung von Allergien, und sie zerstören das Mikrobiom. Sie steigern außerdem das Risiko für Rezidive um 20 %.

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Braucht es jetzt ein Antibiotikum? Bei unkomplizierter Otitis media wird der Heilungsverlauf dadurch nicht verbessert.

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„Watchful waiting“, unterstützt durch eine naturheilkundliche Medikation, ist in den meisten Fällen der bessere Weg. Der natürliche Heilungsverlauf einer unkomplizierten Otitis media ist meist sehr gut. Darum geht es am Anfang darum, Zeit zu gewinnen. Eine suffiziente Schmerztherapie mit Paracetamol oder Ibuprofen ist hier ganz wesentlich. Darüber hinaus können bei unkomplizierter AOM initial abschwellende Nasentropfen, Inhalationen oder naturheilkundliche Präparate wie Otovowen® gegeben werden.

Otovowen® lindert die infektionsbedingten Ohrenschmerzen, wirkt antiphlogistisch und regt die Selbstheilungskräfte an. Hauptträger der Wirkung sind die Urtinkturen von Echinacea purpurea, Sambucus nigra, Sanguinaria canadensis und Chamomilla recutita. Eine unkomplizierte akute Otitis media heilte in einer prospektiven offenen Studie bei Kindern zwischen 1 und 10 Jahren unter dieser Therapie ebenso rasch ab wie unter einer konventionellen Therapie [Wustrow TPU et al. HNO 2005;53:728-34]. Dabei kamen nur bei 14 %, in der konventionell behandelten Gruppe jedoch bei 81 % der Patienten Antibiotika zum Einsatz.

Eine „watch and wait“-Strategie unter symptomatischer Medikation ist nach Ansicht der Experten möglich bei einseitiger Erkrankung, Kindern über 6 Monaten, Fehlen von Eiteransammlungen oder Immundefekten und wenn angemessene Kontrolltermine vereinbar sind. Andernfalls, und wenn sich der klinische Befund nicht bessere, sollten Antibiotika gegeben werden.