Die Häufigkeit schwerer Komplikationen rund um die Anästhesie ist bei Kindern deutlich höher als bisher angenommen. Dies zeigte eine Untersuchung an 260 Zentren in 33 europäischen Ländern mit mehr als 31.000 Narkosen bei Neugeborenen und Kindern bis zum Alter von 15 Jahren. Mehr als 5 % der Kinder erlitten mindestens eine schwere Komplikation, 17 % der Betroffenen benötigten sogar erweiterte Interventionen während der Anästhesie, eine verlängerte Behandlung im Krankenhaus oder beides. Säuglinge und Vorschulkinder waren am häufigsten betroffen. Bei den Komplikationen handelte es sich meist um respiratorische Ereignisse wie Stridor, Bronchospasmen, Laryngospasmen oder Aspiration. Zudem traten insbesondere bei den 0- bis 1-Jährigen gehäuft kardiovaskuläre Komplikationen auf.

Die einzelnen Länder unterschieden sich stark hinsichtlich der Häufigkeit von Komplikationen und bei erfahrenen Anästhesisten wurden generell weniger Komplikationen beobachtet. Daher plädierten die Autoren der Studie dafür, Kinder bis zum Alter von 3 Jahren durch besonders erfahrene Teams mit einer speziellen Ausbildung in Kinderanästhesie behandeln zu lassen.

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