Vielen Dank für diesen Artikel, der ein wirklich immer schwieriger werdendes Problem anschneidet. Ich zähle mich zu den kritischen Zeitgenossen und verfüge deshalb noch nicht einmal über Internetzugang.

Seit Jahren kämpfe ich in jedem dazu passenden Forum gegen die Fernseher über den Neugeborenenbetten auf den Entbindungsstationen mit Rooming-in. Dadurch suggerieren wir sehr zeitig allen Müttern, Vätern und Großeltern, dass aus medizinischer Sicht (wir befinden uns im Krankenhaus) ein dauerhafter Medienkonsum für auch noch so kleine Kinder vollkommen in Ordnung geht. Durch Personalmangel ist es mittlerweile soweit, dass eine Mutter das Neugeborene noch nicht einmal ins Neugeborenenzimmer zur Schwester geben kann, wenn sie fernsehen will. Ein erster Ansatz wäre also eine externe Fernsehmöglichkeit oder ein getrennt überwachtes Neugeborenenzimmer. Ich glaube nicht, dass die Begründung der Kliniken „Damit würden wir Patienten verlieren“ richtig ist. Ich denke eher, dass solche Alleinstellungsmerkmale aktuell durchaus noch eine Vielzahl von Schwangeren überzeugen könnten.

Weiter kämpfe ich auch mit entsprechenden Schreiben gegen Plakate und andere Aufforderungen, die Kinder ins Netz locken. Im täglichen Umgang spreche ich die Probleme immer und immer wieder an. Auch Hebammen könnten hier eine entscheidende Rolle spielen — wenn sie zum Beispiel beim Hausbesuch darauf achten würden, ob der Säugling vor dem Fernseher liegt — oder die Thematik bereits in ihren Vorbereitungskursen mit aufnehmen würden.

Soweit zu meinen Vorschlägen. Ich wünsche uns auf dem noch sehr langen, steinigen und momentan leider erfolglos aussehenden Weg dennoch viel Kraft und Zuversicht!