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Dr. med. Thomas Hoppen, Koblenz

Die PSH ist die häufigste systemische Vaskulitis bei Kindern. Ihre Inzidenz liegt mit etwa 6–22 pro 100.000 Personenjahre etwas höher als bei Erwachsenen. Die meisten PSH-Symptome wie temporär tastbare Purpura, gastrointestinale und Gelenkschmerzen sind selbstlimitierend. Auch die Prognose der PSH ist im Allgemeinen gut.

In der Studie aus Taiwan wurden vom 1. Januar 1997 bis zum 31. Dezember 2012 unter rund 2,9 Mio. Personen in der National Health Insurance Research Database 1.002 PSH-Patienten im Alter von unter 18 Jahren identifiziert. Davon hatten 164 ≥ 2 PSH-Episoden (Rezidivrate 16,4 %; Inzidenz von wiederkehrenden PSH 7,05 pro 100 Personenjahre). 83,6 % der Patienten mit einer PSH-Episode blieben frei von sekundärem PSH. Die durchschnittlichen Zeitintervalle zwischen der ersten und zweiten sowie der zweiten und der dritten PSH-Episode betrugen 9,2 beziehungsweise 6,4 Monate. Nach Adjustierung an demografische Parameter, Komorbiditäten und den sozioökonomischen Status fand sich eine wiederkehrende PSH häufiger bei Patienten mit Nierenbeteiligung (p < 0,001), nach Steroidtherapie über 10 Tage (p < 0,001) und mit allergischer Rhinitis (p = 0,026).

Kommentar

Die Autoren gehen davon aus, dass dies die erste populationsbasierte Kohortenstudie ist, die Inzidenz und Risikofaktoren von wiederkehrender PSH untersucht. Eine Nierenbeteiligung, zugrunde liegende allergische Rhinitis und Steroidbehandlung für > 10 Tage stellen nach dieser Analyse Risikofaktoren für PSH-Rezidive bei Kindern dar, unabhängig von Alter, Geschlecht und Einkommen. Patienten mit diesen Merkmalen sollten demzufolge nach einer PSH länger nachbeobachtet werden.