_ Seit Einführung der gut verträglichen azellulären Pertussis(aP)-Impfstoffe im Jahr 1995 in Deutschland ist die Zahl der Keuchhusten-Erkrankungen deutlich zurückgegangen. Neuerdings nimmt die Inzidenz jedoch wieder zu. Dies ist möglicherweise durch den mit der Zeit nachlassenden Impfschutz sowie die schlechte Impfrate bei Erwachsenen begründet. Die Zunahme von Pertussis-Erkrankungen in den letzten Jahren deutet darauf hin, dass der Impfschutz deutlich kürzer anhält als ursprünglich angenommen. So scheint der Schutz nach der Grundimmunisierung mit aP-Impfstoffen nur durchschnittlich 3–4 Jahre zu dauern. „Besonders gefährdet sind Neugeborene und Kleinkinder, die von ungeschützten Erwachsenen angesteckt werden: Die höchsten Hospitalisierungs- und Mortalitätsraten findet man bei Kindern unter 2 Jahren“, so Prof. Dr. Markus Knuf von den HELIOS Kliniken Wiesbaden beim Herbst-Seminar des BVKJ in Bad Orb.

Mit einem Sechsfach-Impfstoff (Hexyon®) können Säuglinge ab einem Alter von 6 Wochen immunisiert werden. Klinische Studien belegen eine hohe Immunogenität und eine gute Verträglichkeit. Die STIKO empfiehlt die Grundimmunisierung von Säuglingen nach dem Schema 3 + 1: drei Impfungen im Alter von 2–4 Monaten, jeweils im Abstand von mindestens 4 Wochen. Die letzte Impfung einer Grundimmunisierung wird im Alter von 11–14 Monaten gegeben. Danach wird eine Auffrischung gegen Tetanus, Diphtherie und Pertussis mit Impfstoffen mit reduziertem Antigengehalt (Tdap) im Vorschulalter von 5–6 Jahren sowie für Jugendliche im Alter von 9–17 Jahre mit TdapIPV empfohlen.