_ Nicht jedes Kind, das hustet, leidet an einer Erkältung oder einem grippalen Infekt. In manchen chronischen Fällen kann dies auch ein Hinweis auf eine Nahrungsmittelallergie sein — wie zum Beispiel Kuhmilchallergie. Experten zufolge reagieren 2-3 % der Säuglinge und Kleinkinder allergisch auf Kuhmilchproteine. Die Symptome einer solchen Allergie sind vielfältig und äußern sich nicht nur über die Haut und den Verdauungstrakt, sondern auch über die Atemwege. So leiden bis zu 30 % der betroffenen Kinder unter chronischem Husten, Keuchen und/oder Atembeschwerden. Manchmal kommen weitere Symptome vor, wie Urtikaria, Ekzeme, Diarrhö oder Reflux. Dann sollte eine Kuhmilchallergie in Erwägung gezogen werden.

figure 1

Eine Allergie gegen Kuhmilch wird nicht immer gleich erkannt.

© Khalus / Getty Images / iStock

Da eine Nahrungsmittelallergie häufig non-IgE-vermittelt ist, können gängige Allergietests negativ ausfallen, obwohl eine Allergie auf Kuhmilch vorliegt. Sie eignen sich somit nicht für eine sichere Diagnose. Experten empfehlen daher eine ein- bis vierwöchige diagnostische Eliminationsdiät. Das Kind erhält stattdessen eine allergenfreie Therapienahrung auf Basis eines extensiven Hydrolysats (eHF) oder einer Aminosäuren-Formula (AAF).

Jedoch klingen die Symptome bei 50 % der Kinder, die eine eHF-Nahrung erhalten, nicht gänzlich ab, da sie auch auf die darin enthaltenen gespaltenen Eiweiße allergisch reagieren. Daher bietet sich eine Diät mit AAF (z. B. Neocate® Infant) an: Diese ersetzt die Kuhmilchproteine durch Aminosäuren und eliminiert somit sämtliche Kuhmilchallergene zu 100 %. Zeigt sich im Laufe der diagnostischen Eliminationsdiät eine Symptomverbesserung, ist zur Bestätigung der Diagnose eine orale Provokation notwendig. Fällt diese positiv aus, wird das Kind je nach Symptomatik für 6-18 Monate auf eine therapeutische Spezialnahrung eingestellt.

Um das Fortbestehen der Allergie zu belegen, wird nach dieser Zeit erneut provoziert. Fällt die orale Provokation nochmals positiv aus, sollte die Diät um weitere 12 Monate verlängert werden. Die Prognose für Kuhmilchallergie ist gut: So entwickeln drei von vier Kindern bis zum Alter von 2 Jahren eine Allergentoleranz und können anschließend beschwerdefrei Kuhmilch zu sich nehmen. Im Schulalter sind es sogar 90 %.