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Etwa ein Viertel der Kinder und Jugendlichen in Deutschland war während der vorangegangenen zwölf Monate von Gewalt betroffen. Zu diesem Ergebnis kommt die KiGGS-Studie, die die Prävalenz von Gewalterfahrung bei etwa 6.600 Kindern und Jugendlichen erfasste. 14,9 % waren Täter, 5,7 % gleichzeitig Täter und Opfer und 4,6 % Opfer. Dabei war jeder dritte Junge und jedes sechste Mädchen mindestens einmal einer Gewalttat ausgesetzt. „Das ist ein hochprävalentes Problem“, betonte Dr. Robert Schlack aus Berlin. Der Sozialstatus differenziert vor allem nach Tätererfahrung, während Täter/Opfer und Opfer in allen sozialen Schichten vergleichbar häufig vorkommen. Signifikante Prädiktoren, dass beispielsweise ein Kind in eine Opferrolle gerät, sind männliches Geschlecht und reaktive Aggression, das Aufwachsen in einer Ein-Eltern-Familie oder bei Eltern ohne Berufsausbildung. Auch der Besuch einer Hauptschule erhöht das Risiko im Vergleich zum Besuch des Gymnasiums, und zwar um das Doppelte. Körperliche und psychische Gewalterfahrungen in Kindheit und Jugend scheinen sich langfristig auch auf spätere Erkrankungen auszuwirken. Eine präliminäre Analyse der DEGS1-Studie zeigte, dass eine familiäre Gewalterfahrung vor dem 16. Lebensjahr durch die Eltern das Risiko für einen Diabetes mellitus in Verlauf des Lebens erhöht — vor allem bei Frauen.
Literatur
Schlack R. Prävention von Gewalt — Vorschlag für eine integrierende Perspektive aus der Sicht von Public Health
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Fessler, B. Zusammenhang: Gewalterfahrung und Diabetes. Pädiatrie 29, 60 (2017). https://doi.org/10.1007/s15014-017-1173-9
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