_ Im Fokus der diesjährigen Sozialstudie im Auftrag der Bepanthen-Kinderförderung steht die Achtsamkeit, die Kinder und Jugendliche in Deutschland von ihren Eltern erfahren. Laut Prof. Dr. Holger Ziegler, Leiter der Fakultät für Erziehungswissenschaft an der Universität Bielefeld und Leiter der Studie, ist die bedingungslose Liebes-Fürsorge-Beziehung eine Kernkompetenz und ein Alleinstellungsmerkmal der Familie. Nun zeigt die Studie „Achtsamkeit in Deutschland: Kommen unsere Kinder zu kurz?“, dass sich 31 % der Kinder und 17 % der Jugendlichen von den eigenen Eltern nicht oder nur unzureichend beachtet fühlen. Zugleich belegt die Studie, dass mangelnde Achtsamkeit gravierende Folgen haben kann.

Die Studie basiert auf einer repräsentativen Face-to-Face-Befragung. 1.083 Kinder und Jugendliche im Alter von 6 bis 16 Jahren sowie deren Eltern hatten daran teilgenommen. Die statistische Analyse ergab keinen Zusammenhang zwischen der Aufmerksamkeit, die ein Kind in der Familie bekam, und ihrem sozialen Status, ihrer ökonomischen Situation, dem Bildungsabschluss der Eltern oder einem Migrationshintergrund.

Ein weiteres Ergebnis sind klare Unterschiede zwischen der Gruppe der voll beachteten und der Gruppe der weniger bis nicht beachteten Kinder in Fragen wie: interessieren sich Eltern regelmäßig dafür, wie der Tag des Kindes war (83 % vs. 62 %) oder verbringen Eltern gerne Zeit mit ihnen (64 % vs. 29 %). Auch die Folgen des Defizits macht die Studie deutlich: 19 % der nicht beachteten Kinder fühlen sich bei ihren Eltern nicht geborgen, 59 % sind mit ihrem Leben nicht zufrieden und 60 % sind nicht fähig zur Empathie. Bei den Jugendlichen zeigte sich im Wesentlichen ein ähnliches Bild.