_ Von unseren ersten Lebensmonaten an, über Auffrischimpfungen im Kinder- und Jugendalter hinweg begleitet uns der Impfschutz in vielen Lebenslagen. Beim Jahreskongress der der European Society for Paediatric Infectious Diseases (ESPID) wurde deutlich, dass Impfungen auch jenseits der Kinder- und Jugendmedizin über die gesamte Lebensspanne hinweg ein wichtiger Bestandteil der Gesundheitsprävention sind. Prof. Dr. Pier Luigi Lopalco, Institut für Hygiene und Präventionsmedizin an der Universität Pisa (Italien), fasste als aktualisiertes Präventions-Paradigma zusammen: „Rauche nicht, ernähre Dich vernünftig, bewege Dich und lass’ Dich impfen.“ Bei der Umsetzung der Programme fungieren Pädiater als vorbildliche Botschafter des Impfens in der Präventionsmedizin — darin waren sich die Referenten einig.

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Vom Baby bis zur Oma — Impfungen sind der beste Schutz vor Infektionen.

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Wie Dr. Thomas Breuer, Chief Medical Officer, Vaccines, GlaxoSmithKline (Belgien) erläuterte, verändern sich mit dem demografischen Wandel auch die Impfstrategien, etwa für Risikogruppen wie Schwangere, Menschen mit eingeschränktem Immunsystem, chronischen Erkrankungen und auch für ältere Menschen. Dabei ist Impfen im Alter kein neues Konzept — auch wenn viele Menschen mit dem Bild von Impfungen im Kindesalter aufwuchsen. Impfen im Alter ist ein wichtiges Präventionswerkzeug bei Influenza, bei Keuchhusten oder auch bei Gürtelrose, die ja nur bei älteren oder bei immunkompromittierten Menschen auftritt.

Breuer erläuterte: „Wir haben heute neue Technologien, beispielsweise neue Adjuvantien, die in klinischen Studien bei Älteren eine Wirksamkeit von über 90 % zeigen. Der Impfstoff gegen Herpes zoster, der sich im Zulassungsverfahren befindet, ist hier ein Beispiel für neue Impfstoffe, die spezifisch für Senioren entwickelt werden.“ Er resümierte das Konzept des lebenslangen Impfens: „Impfungen sollten in allen Altersgruppen als wichtiges Werkzeug zur Prävention eingesetzt werden.“