Wer sich jemals mit Onkologie im Kindes- und Jugendalter beschäftigt hat, kennt Peter Gutjahr. Über Jahrzehnte hinweg hat er diese Disziplin ausgehend von der Mainzer Universitäts-Kinderklinik mitgestaltet. Band 14 der Reihe „Pädiatrische Onkologie“ ist der letzte einer Serie, die von ihm im Shaker-Verlag publiziert wurde. Das Buch ist etwas Besonderes und sehr Persönliches. 17 Menschen, die im Alter von 1–14 Jahren im Zeitraum von 1958–1974 an Krebs erkrankt waren, wurden im Alter von 43–59 Jahren im Herbst 2015 zu einem Gespräch in die Nachsorgeambulanz eingeladen. Über Jahrzehnte war der Autor immer Ansprechpartner für diese Menschen bei ihren gesundheitlichen Fragen — und darüber hinaus. Diese Arbeit war sicher nicht immer einfach.

Inzwischen liegt die Rate der Langzeitheilungen in der pädiatrischen Onkologie bei 80 %. Das war mal anders. 1967–1975 lagen die Ergebnisse bei nur etwa 30 %. Neben einem kurzen geschichtlichen Abriss der Kinderkrebsdiagnostik und -therapie stehen persönliche Gespräche im inhaltlichen Mittelpunkt dieses Büchleins. Nicht alle 17 Patienten waren während der Einladung gesund — teilweise als Folge ihrer Erkrankung und Therapie. Alle hatten aber über viele Jahre einen Beruf ausgeübt. Nicht alle gründeten eine Familie, aber einige wollten auch keinen Partner.

Dieses Buch ist ein kleines Vermächtnis eines empathischen Arztes, der über mehr als vier Jahrzehnte hinweg immer ein beratender und helfender Partner für zahlreiche krebskranke Patienten war. Vergleichbares wurde bislang nicht veröffentlicht.

figure 1

Prof. Dr. med. Peter Gutjahr

Kinder, 1967–1975 an Krebs erkrankt — Mehr als 40 Jahre später im Gespräch

Band: 14 der Reihe: Pädiatrische Onkologie Shaker Verlag, Herzogenrath 2016

ISBN 978-3-8440-4382-2

24,80 €