_ Für Jugendliche mit einer Aufmerksamkeitsdefizit-/Hyperaktivitätsstörung (ADHS) ist der Schritt ins Erwachsenenleben eine besondere Herausforderung. Umso wichtiger ist es, dass die behandelnden Ärzte in dieser schwierigen Phase Hand in Hand arbeiten.

Einer jüngst veröffentlichten Studie zufolge liegt die ADHS-Persistenzrate bei 40–50 % [Bachmann CJ et al. Dtsch Ärztebl Int 2017; 114:141–81], erläuterte Prof. Dr. Michael Schulte-Markwort, Leiter des Zentrums für Psychosoziale Medizin am UKE Hamburg. Auch wenn sich diese Studie „nur“ auf Daten von Versicherten der AOK beziehe und die tatsächliche ADHS-Prävalenz in Deutschland vermutlich niedriger sei als die in der Studie ermittelte, so werfen die Ergebnisse doch ein bezeichnendes Licht auf die Situation der betroffenen Jugendlichen. „Im Lebensalter zwischen 15 und 21 Jahren scheint es bei den ADHS-Patienten ein Leck zu geben“, so Schulte-Markwort, denn in der Transitionskohorte sei die Medikationsquote um knapp 90 % von 51,8 % auf 6,6 % gesunken. Die Studie hatte Routinedaten zur Häufigkeit von ADHS-Diagnosen und -Medikamentenverordnungen gesammelt, unter Berücksichtigung einer Transitionskohorte, in der die Daten von 15-jährigen ADHS-Patienten über einen Verlauf von sechs Jahren analysiert wurden.

Der Kinder- und Jugendpsychiater Schulte-Markwort war sich mit dem Erwachsenenpsychiater, Dr. Christian Konkol von der Klinik und Poliklinik für Psychiatrie und Psychotherapie der Universität Köln, einig, dass Transitionsprozesse am ehesten in gemeinsamen Stationen, Ambulanzen und Netzwerken gelingen können. Wie wichtig dabei auch eine adäquate und kontinuierliche medikamentöse Therapie ist, erläuterte Konkol anhand der Ergebnisse der COMPAS-Studie [Philipsen A et al. JAMA Psychiatry 2015;72:1199–2102]. Die hier untersuchten Effekte von Gruppen- oder Einzeltherapie waren deutlich besser, wenn die ADHS-Patienten Methylphenidat (MPH) und nicht Placebo erhalten hatten.

MPH ist der Goldstandard für eine leitliniengerechte Behandlung der ADHS ab dem sechsten Lebensjahr. Dabei steht mit Medikinet® und Medikinet® retard in jeweils unterschiedlichen Dosierungen ein Baustein-System zur Verfügung, mit dem auf die individuellen Bedürfnisse der ADHS-Patienten in der Adoleszenz eingegangen werden kann.