_ Mehr Aufmerksamkeit für den Ernährungszustand besonders von chronisch kranken Kindern forderten Experten aus Klinik, Praxis und Politik beim 3. Erlanger Ernährungskonvent. Die Prävalenz krankheitsassoziierter Mangelernährung bei hospitalisierten Kindern liegt zwischen 6 und 30?%. Ein besonders hohes Risiko für einen schlechten Ernährungszustand haben Frühgeborene und chronisch kranke Kinder — zum Beispiel mit angeborenen Herzfehlern, zystischer Fibrose, neurologischen, gastrointestinalen und malignen Erkrankungen.

Die Teilnehmer des Ernährungskonvents forderten eine frühe Erfassung und effektive Therapie der kindlichen Malnutrition. „Die große Bandbreite bei den Angaben zur Prävalenz der Mangelernährung bei Kindern reflektiert das Fehlen einheitlicher diagnostischer Kriterien zur Erfassung der Mangelernährung“, sagte Professor Dr. Dr. Berthold Koletzko von der Universität München. Er plädierte dafür, alle Kinder bei der Aufnahme ins Krankenhaus routinemäßig zu wiegen und die Länge zu messen. Außerdem sollte der Verlauf dokumentiert und in jedem Entlassungsbrief aus der Klinik Angaben zum Ernährungszustand des Kindes gemacht werden, so die Forderung der Experten. Sinnvoll erschien auch die Implementierung der Daten in der elektronischen Fallakte — „Red-flag-Symbole“ könnten dann auf Ernährungsdefizite hinweisen. Dr. Martin Claßen, 1. Vorsitzender der Gesellschaft für pädiatrische Gastroenterologie und Ernährung (GPGE), wies auf die vielen unterschiedlichen Grunderkrankungen von mangelernährten Kindern hin und betonte: „Kinder mit Mangelernährung sind eine sehr inhomogene Gruppe, dies macht das Festlegen gemeinsamer Standards schwierig.“

Für einen individualisierten Ansatz bei der Ernährung akut und chronisch kranker Kinder setzt sich auch das Erlanger Unternehmen Nutricia ein. Es bietet dafür altersadaptierte pädiatrische Trink- und Sondennahrung (Infatrini®, Nutrini®), die speziell auf den individuellen Nährstoffbedarf von Kindern zugeschnitten ist. Bezüglich der Erstattung von medizinischer Ernährung informiert die Internetseite www.nutricia.de/fuer-fachkreise mit den dortigen Hinweisen zur Arzneimittelrichtlinie.