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Dr. med. Thomas Hoppen, Koblenz

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Gut für die Knochendichte: Fußball für 12 Stunden pro Woche.

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Rund 100 jugendliche Elitefußballer wurden einem 12-wöchigen intensiven Fußballtraining unterzogen. Lag vor Beginn der durchschnittliche Trainingsaufwand bei 6, wurde dieser schlagartig auf 12 Stunden pro Woche erhöht. Wesentliche Umgebungsfaktoren und Lebensgewohnheiten inklusive Zusammensetzung und Menge der Mahlzeiten wurden kontrolliert und unter den 16-jährigen Teilnehmern gleich gehalten. Unmittelbar vor Beginn und danach wurde die beim Ballspiel dominante Tibia des ballführenden Beins jedes Spielers an definierten Orten computertomografisch untersucht.

Die Mineralisierung der Knochentrabekel und der kortikalen Kompartimente und Dichte nahm in der Bildgebung über den Zeitraum signifikant zu. Als Vergleich diente eine 13-köpfige Gruppe von 16-jährigen Durchschnittsfußballern, bei denen jedoch über den 12-wöchigen Beobachtungszeitraum das Training nicht intensiviert wurde. In dieser Kohorte fanden sich zwar starke interindividuelle Unterschiede in der Knochenbeurteilung, ein vergleichbarer Trend jedoch nicht.

Kommentar

Die Autoren gehen davon aus, dass dies die erste Untersuchung ist, die die positive knöcherne Adaptation als Antwort auf ein 12-wöchiges intensives Training bei einer speziellen Kohorte besonders talentierter Fußballer belegt. Am Rande sei erwähnt, dass fünf Fußballer das Training abbrachen, drei krank wurden und weitere vier sich verletzten. Die gesamte Studie inklusive Röntgendiagnostik entsprach laut Bericht ethischen Standards und wurde einer entsprechenden Prüfung unterzogen. Für eine eventuelle Folgestudie wäre es wünschenswert, die deutlich risikoärmere Sonografie an Stelle der Computertomografie als Referenzmethode einzusetzen. Es wurde auch nicht nach der Spielerposition, das heißt ob Abwehr oder Sturm, in der Auswertung unterschieden. Bei allen, die durchhielten, nahm der Body Mass Index signifikant zu. Aus Untersuchungen bei adoleszenten Basketballspielern weiß man, dass bei entsprechenden Trainingsschwerpunkten die Inzidenz von Stressfrakturen im Vergleich zu Nicht-Basketballern reduziert werden kann. Also, seien wir dem Leistungssport von Adoleszenten aufgeschlossen gegenüber. Auch der Einfluss auf die Persönlichkeitsentwicklung ist nach meiner Erfahrung zumeist positiv.