_ Aktuelle Zahlen des Robert-Koch-Instituts (RKI) zeigen, dass im Jahr 2016 in Deutschland besonders viele Fälle der Frühsommer-Meningoenzephalitis (FSME) gemeldet wurden. Im Vergleich zum Vorjahr gab es einen Anstieg der FSME-Fälle um 56 %. Dabei besteht auch in Nicht-Risikogebieten die Gefahr von einer Zecke, die mit FSME-Viren infiziert ist, gestochen zu werden: So gab es im vergangenen Jahr in fast allen Bundesländern vereinzelte FSME-Fälle. Besonders während der Zeckensaison sollte daher bei entsprechender Symptomatik auch in Nicht-Risikogebieten an FSME gedacht werden.

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Ixodes ricinus auf dem Weg zur nächsten Mahlzeit

© Pfizer/zecken.de

Gefährdet sind vor allem Menschen, die in zeckenexponierten Risikogebieten leben, arbeiten oder dorthin reisen. Dazu zählen in Deutschland laut RKI 146 Land- und Stadtkreise vor allem in Baden-Württemberg, Bayern, Südhessen und Südthüringen.

Auch wenn keine ursächliche Behandlung existiert, kann durch eine Schutzimpfung einer FSME-Infektion vorgebeugt werden. Jedoch ist zu beobachten, dass die Impfquoten seit 2009/2010 in den FSME-Risikogebieten stagnieren beziehungsweise fallen. Laut dem RKI könnte ein hoher Anteil der auftretenden FSME-Erkrankungen durch eine Steigerung der Impfquoten verhindert werden. Vor dem Hintergrund der bevorstehenden Zeckensaison sollten daher entsprechend der STIKO-Empfehlung alle, die in FSME-Risikogebieten Zecken exponiert sind, über den Nutzen einer FSME-Impfung aufgeklärt werden.

Nach dem regulären Grundimmunisierungsschema, zum Beispiel beim Einsatz von FSME-IMMUN 0,25 ml Junior® (für Kinder im Alter von 1 bis 15 Jahren), erfolgt die zweite der insgesamt drei Impfdosen nach einem 1—3-monatigen Abstand und die dritte Impfung nach 5—12 Monaten. Doch auch wenn die Zeckensaison bereits begonnen hat, lässt sich dank Schnellimmunisierung der nötige Impfschutz kurzfristig aufbauen. Dabei erfolgen die ersten beiden Impfungen innerhalb von 14 Tagen. Mehr als 89 % der geimpften Erwachsenen hatten bereits zwei Wochen nach der zweiten Impfung eine ausreichende Immunität gegen FSME. Die dritte Dosis sowie weitere Auffrischimpfungen erfolgen wieder gemäß dem normalen Impfschema: Die erste Auffrischimpfung sollte drei Jahre nach der dritten Impfung und weitere Auffrischimpfungen alle fünf Jahre stattfinden. Steht also kurzfristig ein Aufenthalt in FSME-Risikogebieten an oder soll ein FSME-Schutz noch in den Sommermonaten erreicht werden, kann dank der Schnellimmunisierung noch rechtzeitig ein schützender Antikörpertiter aufgebaut werden.