_ Die spezifische Immuntherapie ist die einzige kausale Therapie zur Behandlung von Allergien. Gleich zwei Studien bestätigten jetzt den Einfluss der spezifischen sublingualen Immuntherapie (SLIT) auf das Asthma bronchiale: In der MITRA-Studie wurde untersucht, ob durch eine sublinguale Milbentablette mittelschwere und schwere Asthma-Exazerbationen beeinflusst werden können. Alle 693 Patienten litten an Asthma, das sich trotz inhalativer Kortikosteroide (ICS) schlecht kontrollieren ließ, und erhielten täglich eine Milbentablette mit zwei unterschiedlichen Dosierungen oder ein Placebo zusätzlich zu ICS und kurzwirksamen Beta-2-Agonisten. Nach einer Behandlungszeit von 7–12 Monaten wurde die tägliche ICS-Dosis für 3 Monate auf die Hälfte reduziert und danach für weitere 3 Monate ganz abgesetzt.

Durch die Therapie mit der Hausstaubmilben-SLIT sank das Risiko mittelschwerer und schwerer Asthma-Exazerbationen unter der Reduktion von ICS im Vergleich zu Placebo um 34 %. Darüber hinaus verlängerte sich die Zeit bis zur ersten schweren Exazerbation fast um das Doppelte.

In der GAP-Studie wurde erstmals geprüft, ob durch eine SLIT gegen eine Gräsersensibilisierung nicht nur Symptome des Heuschnupfens, sondern auch Asthmasymptome reduziert werden können. Dazu wurden 812 Kinder im Alter zwischen 5 und 12 Jahren mit einer Sensibilisierung gegenüber Gräsern und symptomatischem Heuschnupfen 3 Jahre lang entweder mit der Gräser-Tablette (GRAZAX®) oder einem Placebo behandelt und weitere 2 Jahre nachbeobachtet. Durch die Gräsertablette konnte Asthmasymptomen signifikant vorgebeugt und die Symptome des Heuschnupfens anhaltend gelindert werden. Der Nutzen der Therapie nahm im Studienverlauf deutlich zu: In den zwei Jahren nach Abschluss der Behandlung reduzierte sich das geschätzte Risiko des Auftretens von Asthmasymptomen um fast die Hälfte.