_ Die Rotavirus-Gastroenteritis gehört in Deutschland zu den häufigsten gemeldeten Infektionskrankheiten. Im Jahr 2009 wurden nach Angaben das Robert-Koch-Instituts (RKI) bundesweit 62.207 Erkrankungen gemeldet, 61 % davon bei unter 5-Jährigen. Jedes zweite Kind musste stationär behandelt werden.

Wie wirksam sich die schweren Erkrankungen durch konsequente Impfprogramme verhindern lassen, zeigen jetzt Daten aus Mexiko und England. So hat sich in Mexiko nach Einführung der Rotavirus-Impfung 2007 die Durchfall-Sterberate bei unter 5-Jähringen halbiert [Pediatrics 2013;131: e1115]. Verglichen wurden die zwei Zeiträume 2002–2006 und 2009–2011. In drei unterschiedlich gut entwickelten Regionen von Nord-, Zentral- und Südmexiko nahmen dabei die Durchfallsterberaten von 8,3, 17,9 und 28,5 pro 100.000 Kinder auf 4,5 8,1 und 16,2 ab. Insgesamt sei in dieser Zeit durch das Impfprogramm in Mexiko etwa 1.000 Kindern das Leben gerettet worden, berichten die Autoren. Auch den regelmäßig in den Wintermonaten verzeichnete Anstieg von Durchfall-Sterbefällen bei Kleinkindern gab es nach Einführung der Impfung nicht mehr.

In Industrieländern reduziert die Rotavirus-Impfung die Rate schwerer Verläufe mit Klinikaufenthalten deutlich, wie eine Studie aus England und Wales bestätigt [J Infect Dis 2016;231:243]. Dort war bereits im ersten Jahr nach Einführung der Impfung im Jahr 2013 die Rate der labordiagnostisch bestätigten Rotavirus-Erkrankungen bei Säuglingen bis zum ersten Geburtstag um 77 % gesunken. Die durch Diarrhö bedingten Klinikaufenthalte verringerten sich um 26 %.