_ Mit einer Prävalenz von etwa 2,5% in der Bevölkerung ist die Psoriasis eine häufige Erkrankung. Nach Aussage von Prof. Dr. Michael Sticherling, leitender Oberarzt am Universitätsklinikum Erlangen, ist sie nicht nur eine Hautkrankheit, sondern eine schwere Systemerkrankung mit hoher Komorbidität. Bei jedem dritten Betroffenen manifestieren sich die Symptome bereits vor dem 18. Lebensjahr. Die kindliche Psoriasis sei der adulten Form sehr ähnlich, zeige aber einige Besonderheiten. So beobachte man häufiger infektassoziierte, exanthematische Psoriasis-guttata-Formen sowie einen Befall des Gesichts, der sehr stigmatisierend sein kann.

Die Schuppenflechte, so der Dermatologe, ist eine therapiewürdige und therapiefähige Erkrankung. „Die Kunst von uns Dermatologen besteht in der jeweils richtigen Differenzialtherapie.“ Die topische Behandlung stehe dabei an erster Stelle, man müsse aber den richtigen Zeitpunkt für die Systemtherapie erkennen. Zu erwägen sei diese bei schwerem Krankheitsbild, ausgedehntem Befund, stark eingeschränkter Lebensqualität und schlechtem Ansprechen auf Externa. Die Therapie gestalte sich aber oft schwierig, „da nur wenige Pharmaka für das Kindesalter zugelassen sind und der Pädiater immer wieder eine kritische Therapieentscheidung treffen muss“.

Hohe klinische Ansprechraten konnten mit dem Interleukin-Antagonisten Ustekinumab (Stelara® s.c.) erzielt werden, der seit Sommer 2015 auch für die Second-line-Therapie der mittelschweren und schweren Plaque-Psoriasis bei Jugendlichen ab zwölf Jahren zugelassen ist. In der Phase-3-Studie CADMUS zeigte das Biologikum bei 12- bis 17-jährigen Patienten eine lang anhaltende Wirksamkeit und gute Verträglichkeit [Landells I et al. J Am Acad Dermatol 2015;73:594–603].