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Dr. med. Thomas Hoppen, Koblenz

Eine Arbeitsgruppe aus Philadelphia hat sich mit dem Stellenwert der Vakuumpumpe in Kombination mit der Laparotomie beschäftigt und mögliche Vorteile zur Verminderung von typischen Komplikationen aufgespürt. Im Zeitraum 2007–2012 wurden 26 Patienten wegen einer NEC operiert. Davon erhielten 17 Patienten eine „klassische“ Laparotomie und neun Patienten eine Laparotomie plus vakuumassistiertem Verschluss (LapVac) des Abdomens.

Beide Gruppen hatten ein vergleichbares Outcome bezüglich des Ausmaßes der Darmresektion, der Beatmungszeit, des postoperativen Nahrungsaufbaus und der Hospitalisierungszeit. In der LapVac-Gruppe ließ sich eine Untergruppe von fünf Patienten identifizieren, die Zeichen eines abdominellen Kompartmentsyndroms zeigten. Diese Patienten hatten eine vergleichsweise kürzere Zeit des enteralen Nahrungsaufbaus und eine signifikant kürzere postoperative Krankenhausaufenthaltszeit als die der traditionellen Laparotomiegruppe.

Auf Basis dieser Ergebnisse folgerten die Autoren, dass eine LapVac die Darmkontinuität und den Bauchwandverschluss ohne Stomaanlage und möglicherweise auch ein begleitendes abdominelles Kompartmentsyndrom günstig beeinflussen kann.

Kommentar

Dies ist der erste Bericht über den Vergleich des Einsatzes der Kombination einer Vakuum-Therapie plus Laparotomie mit der rein traditionellen operativen Versorgung im Rahmen der chirurgischen NEC-Therapie. Die Vorteile der Vakuum-Methode sind ein temporärer, steriler Bauchwandverschluss mit der Möglichkeit der Reduktion des intraabdominellen Drucks, die Beobachtung von Menge, Art und Beschaffenheit von Flüssigkeitsverlusten, die Dekontamination und der rasche Zugang zum intraabdominellem Raum — falls erforderlich. Die Letalität der NEC liegt immer noch bei bis zu 40 %. Neue Wege in Diagnostik und Therapie sind folglich notwendig.