Patientinnen und Patienten mit inoperablem oder metastasiertem HER2-positivem Mammakarzinom profitieren deutlich von einer Therapie mit dem Antikörper-Wirkstoff-Konjugat (ADC) Trastuzumab-Deruxtecan (T-DXd; Enhertu®) - sowohl bei behandelten/stabilen als auch unbehandelten/aktiven Hirnmetastasen. Diesen Schluss legt eine explorative Analyse von Daten aus den Studien DESTINY-Breast01, -02 und -03 nahe, die Dr. Kirsten Dettmar, Medical Director Oncology Daiichi Sankyo Deutschland, München, vorstellte.

An den Studien DESTINY-Breast01 sowie -02 hatten Erkrankte teilgenommen, die gegenüber Trastuzumab Emtansin resistent oder refraktär waren, DESTINY-Breast03 hatte Betroffene aufgenommen, die zuvor mit Trastuzumab und Taxan behandelt worden waren. Bei 70,3 % von 148 Patientinnen und Patienten der T-DXd-Therapiegruppe lagen behandelte/stabile und bei 29,7 % unbehandelte/aktive Hirnmetastasen vor, im Median waren drei Vortherapien gegeben worden.

Unter der Therapie mit T-DXd kam es bei 45,2 % der Erkrankten mit stabilen und bei 45,5 % der Erkrankten mit aktiven Hirnmetastasen zu einer objektiven Tumorrückbildung (IC-ORR). Im Vergleich dazu lag die IC-ORR in der Kontrollgruppe bei 27,6 % (stabile Hirnmetastasen) sowie 12,0 % (aktive Filiae). Bei 16,3 % und 15,9 % der mit T-DXd Behandelten verschwanden die Hirnmetastasen vollständig, im Kontrollarm war dies nur bei 3,4 % und 0 % der Therapierten der Fall.

Mit einer medianen intrazerebralen Ansprechdauer von 12,3 Monaten in der Gruppe derer mit stabilen Hirnmetastasen und 17,5 Monaten in der Gruppe derer mit aktiven Hirnmetastasen war das Behandlungsergebnis für T-DXd sehr gut. Zudem erwies sich das mediane intrazerebrale progressionsfreie Überleben unter T-DXd im Vergleich zum Kontrollarm mit 12,3 versus 8,7 Monaten bei stabilen Filiae und 18,5 versus 4,0 Monaten bei aktiven Hirnmetastasen als numerisch länger. „Für Menschen mit Mammakarzinom und Hirnmetastasen ergibt sich durch die Therapie mit T-DXd damit ein großer Vorteil“, lautete Dettmars Resümee.

Kamingespräch „ADCs - Neue Entwicklungen eröffnen neue Perspektiven“ im Rahmen des 36. Deutschen Krebskongresses, Berlin, 22. Februar 2024; Veranstalter: Daiichi Sankyo und AstraZeneca