Der Nutzen von körperlichem Training zur Behandlung neuropathischer Beschwerden nach Chemotherapie (CIPN) wurde schon im Zusammenhang mit mehreren Tumorentitäten überprüft, allerdings mit wechselndem Erfolg. Forschende aus den USA haben jetzt gezielt eine Gruppe von Patientinnen herausgegriffen, bei denen derartige Beschwerden sehr häufig auftreten, nämlich solche mit Ovarialkarzinom. Das Trainingsprogramm war sehr unkompliziert, es bestand in erster Linie aus flotten Spaziergängen über insgesamt mindestens 150 Minuten wöchentlich [Cao A et al. JAMA Network Open 2023;6:e2326463].

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Der damit erzielte Effekt auf die CIPN-Symptome war statistisch signifikant: Auf einer speziellen Neurotoxizitätsskala, der FACT/GOG-Ntx-Scale, schnitten die Frauen, die nach entsprechender Anleitung jede Woche im Schnitt 166 Minuten trainiert hatten (n = 69), nach einem halben Jahr um median 1,6 Punkte besser ab als eine Kontrollgruppe ohne gezieltes Training (n = 65).

Vermutlich konnten die Spaziergänge zu einer verbesserten Durchblutung und zur Ausschüttung von Endorphinen beitragen. Künftige Forschungsarbeiten müssten nun zeigen, ob sich der Effekt des Spazierengehens steigern lässt, wenn man damit gleich nach der Krebsdiagnose beginnt und nicht erst dann, wenn die Frauen auf die Chemotherapie hin eine Polyneuropathie entwickelt haben.