Orale, transdermale oder vaginale Kontrazeptiva unterscheiden sich in ihrer Zusammensetzung, Dosierung und ihrem Zusatznutzen stark voneinander. Daher spiele die Nutzen-Risiko-Abschätzung bei der Auswahl eine entscheidende Rolle, sagte Prof. Thomas Römer, Köln. Immer mehr Frauen hätten Angst vor Nebenwirkungen, insbesondere einem erhöhten Risiko für venöse Thromboembolien (VTE). Die Patientinnen müssten deshalb aufgeklärt und objektiv beraten werden, denn durch eine Verringerung der Ethinylestradiol-Dosis könne das Risiko für VTE bereits deutlich gesenkt werden, so Römer. Der additive Effekt vieler Inhaltsstoffe könne zudem die Lebensqualität positiv beeinflussen. Sie könnten menstruationsassoziierte oder menopausale Beschwerden lindern, Dysmenorrhöen, Migräne, Mastodynie oder Blutungsstörungen verbessern sowie funktionellen Ovarienzysten und der Entstehung einer Osteoporose vorbeugen. Das herauszufinden, erfordere gynäkologisch-endokrinologische Expertise und sei kein Betätigungsfeld für Hausärzte oder gar Influencer, erklärte Römer.

Für die gynäkologische Praxis habe er deshalb die "Einfach-gut-beraten-Box" entwickelt. Sie biete eine richtungsweisende Navigator-Drehscheibe, die zeitsparend und leitliniengerecht gängige Kontrazeptiva mit Kontraindikationen und Zusatznutzen darstelle sowie eine ergänzende, detaillierte Übersichtstabelle und einen leicht verständlichen Anamnesefragebogen. Die Box könne vor allem jungen Kolleginnen und Kollegen wertvolle Dienste leisten und ihnen die Kontrazeptivaberatung in der Praxis deutlich erleichtern, so Römer.

Online-Pressegespräch "Anamnese und Beratung zur hormonellen Verhütung - Mehr Klarheit im Pillen-Dschungel", 12. Juli 2023; Veranstalter: Hormosan