Laut Leitlinie sollen an Brustkrebs Erkrankte körperliche Inaktivität vermeiden. Als Ziel werden 150 Minuten moderate oder 75 Minuten anstrengende körperliche Aktivität pro Woche empfohlen. Begründet wird dies mit der Verbesserung von Lebensqualität, Fatigue und körperlicher Funktion. Dass Sport in diesem Fall auch einen Überlebensvorteil erzielen kann, zeigen die Ergebnisse einer Studie aus Kalifornien [Chen LH et al. JAMA Network Open 2022;5: e2242660].

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Regelmäßiges Joggen: auch bei Brustkrebs empfehlenswert?

Die Kohorte bestand aus 315 postmenopausalen Frauen, deren Erstdiagnose eines Mammakarzinoms in den TNM-Stadien 0-II mindestens zwei Jahre zurücklag. Die im Schnitt 71 Jahre alten Frauen wurden bei Studienbeginn und zwei Jahre später mit Hilfe eines validierten Fragebogens, dem Godin-Shepard Leisure-Time Physical Activity Questionnaire (GSLTPAQ), zum Ausmaß ihrer sportlichen Aktivitäten befragt.

45 Frauen starben während der Nachbeobachtungszeit, davon fünf am Brustkrebs. Die Mortalitätsraten pro 1.000 Personenjahre betrugen 12,9 und 13,4 bei aktiven und mäßig aktiven beziehungsweise 32,9 bei Patientinnen mit zu wenig Bewegung. Auch nach einer Berücksichtigung von Alter, Komorbidität, Tumorcharakteristika und Krebstherapien blieb der deutliche Überlebensvorteil der ersten beiden Gruppen erhalten. Sie hatten im Vergleich zu den körperlich inaktiven Frauen ein um rund 60 % niedrigeres Risiko, während des Follow-up zu sterben.

Als moderate körperliche Bewegung gelten 14-23 Punkte im GSLTPAQ; sie werden zum Beispiel durch drei wöchentliche Einheiten schnellen Gehens oder entspannten Radfahrens sowie durch zwei Einheiten Joggen oder Skilanglauf erreicht.